Christian Lindner geht in die Offensive bei der Rente! Der FDP-Finanzminister plant eine Alternative zur unbeliebten Riester-Rente – also eine private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung.
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Nun offenbart Lindner gegenüber der „Rheinischen Post“, was er konkret vorhat. Sparer könnten bis zu 600 Euro im Jahr vom Staat kassieren – allerdings muss man dafür auch einiges in Wertpapiere anlegen. Ein zu großes Risiko?
Rente: Lindner schwärmt von seinem Plan: „Zinseszins-Effekt über Jahrzehnte“
„Der Staat fördert jeden angelegten Euro mit 20 Cent bis zu einer Größenordnung von 3.000 Euro im Jahr“, skizziert Lindner im Zeitungsinterview seinen Plan. Doch damit nicht genug. Während normalerweise auf Aktiengewinne eine Abgeltungssteuer von 25 Prozent fällig wird, soll dieses Modell steuerfrei bleiben! Das wäre ein großer finanzieller Anreiz, in ein solches Altersvorsorgedepot zu investieren.
„So kann der Zinseszins-Effekt über Jahrzehnte voll wirken. Erst bei der Auszahlung im Alter wird, wie bei der gesetzlichen Rente, Steuer fällig.“
Lindner in der „Rheinischen Post“
Der liberale Finanzminister macht den Deutschen Aussicht auf enorme Vermögenszuwächse mit seinem Modell – vor allem im Vergleich zu dem bisherigen Riester-Sparplan.
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Finanzminister lästert über Riester: „Deutsche Mentalität einer absoluten Sicherheit“
„Die Riester-Produkte reflektieren zwar die deutsche Mentalität einer absoluten Sicherheit, gewissermaßen Gürtel und Hosenträger zugleich“, lästert Lindner – doch dieser Wunsch nach Sicherheit gehe Hand in Hand mit einer zu geringen Rendite. Im Gegensatz dazu sei ein Aktiendepot klar im Vorteil.
„Experten haben errechnet, dass man nach 40 Jahren sogar Millionär sein kann, wenn man 250 Euro im Monat spart und damit die staatliche Förderung voll ausnutzt.“
Finanzminister Lindner
Unklar ist, ob Lindners Vorhaben noch von der Ampel-Koalition auf den Weg gebracht wird. Die FDP macht Druck. Laut einer Sprecherin will die Fraktion, dass ein Gesetz Mitte 2025 verkündet werden kann, sodass die Neuerung zum 1. Januar 2026 in Kraft treten kann.
Kritik: Aktienmarkt nichts für Geringverdiener
Kritik kommt vom Sozialverband SoVD. „Wir bezweifeln, dass der Aktienmarkt der richtige Weg ist, da vor allem Geringverdiener nichts zum Anlegen übrighaben“, sagte SoVD-Chefin Michaela Engelmeier der Deutschen Presse-Agentur. „Außerdem wird bei Lindners Vorschlag die Arbeitgeberseite – anders als bei der gesetzlichen Rente – nicht in die Verantwortung genommen.“
Auch andere Kritiker stellen die Frage, wer denn garantiere, dass es am Aktienmarkt wie in den vergangenen Jahrzehnten im Schnitt weiter bergauf geht? Angesichts der Klimakrise und neuer globaler Krisen sei das keineswegs sicher.