Kassierer, Ärztin und Physiotherapeut. Immer mehr Menschen zwischen 55 und 64 Jahren arbeiten- weil sie müssen. Gleichzeitig halten die meisten nicht bis zur Rente durch.
Lösungsansätze für dieses Problem fallen vielseitig aus. Aber was tun ehemals Beschäftigte, um die Zeit bis zur Rente zu überbrücken?
Im Handwerk, in der Pflege und vor der Klasse. Überall fehlen Fachkräfte, denn wo sich die einen wegen ihres Alters zurückziehen, kommen die anderen nicht schnell genug nach. Weniger geburtenstarke Jahrgänge sind ein Grund, dass gut ausgebildete Fachkräfte es schwer haben, sich in Deutschland niederzulassen, ein anderer.
Renteneintritt steigt weiter – aber wie geht es den über 55-Jährigen damit?
Was ist die Lösung für den demografischen Wandel? In Dänemark, Island und Italien soll das Renteneintrittsalter auf 70 bzw. 71 Jahre ansteigen. Auch in Deutschland wurde die Regelaltersgrenze auf 67 angehoben.
Doch jetzt warnt die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung. Sie hält eine weitere Erhöhung des Rentenalters nicht für sinnvoll. Zwar steigt die Zahl der Arbeitenden über 55 Jahren an, vor allem wegen des hohen Bedarfs auf dem Arbeitsmarkt, aber bis zum Rentenalter halten nur wenige durch.
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Laut Hans Böckler Stiftung sind 9,4 Millionen Menschen zwischen 55 und 64 Jahren berufstätig (Stand 2022). Das läge vor allem an der Einschränkung der Frühverrentung, diese ist fast nur noch aufgrund von Erkrankungen möglich.
Ein Aspekt ist für viele sicherlich auch die Kostenfrage. Besonders Menschen, die kein Wohneigentum besitzen können es sich oft nicht leisten, früher in Rente zu gehen.
Rente: Viele halten nicht bis zur Rente durch
Die meisten Menschen bleiben aber nicht bis zur Regelaltersgrenze in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Viele arbeiten auf Minijobbasis oder geben ihren Beruf ganz auf. Zu hart sind die Arbeitsbedingungen, nicht jeden Beruf kann man mit über 60 Jahren noch ausüben. Arbeitsunfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen, wie Verschleißerscheinungen sind Gründe für die Aufgabe des Jobs. Auch fühlen sich einige nicht mehr wohl in ihrem Beruf, wollen sich weiterentwickeln und können es oftmals nicht. Diese Menschen geben häufig recht früh ihre Beschäftigung auf.
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Lösungsansätze sieht die Hans Böckler Stiftung in einer Anpassung der Arbeitsbedingungen. Auch die Möglichkeit zur beruflichen Umschulung und zum Wiedereinstieg in den Job für diejenigen, die sich sehr früh aus ihrer Beschäftigung zurückgezogen haben wären ein Ansatz. Erst dann sei die weitere Erhöhung des regulären Renteneintrittsalters sinnvoll.