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Rente: Dreiklassen-System in Deutschland – Pensionäre leben in eigener Welt

Während die einen in Altersarmut leben, erfreuen sich die anderen über fürstliche Altersbezüge. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!

Rente
© IMAGO/Lobeca

Rente: Mega-Erhöhung 2024 bahnt sich an

Können deutsche Rentner und Rentnerinnen 2024 mit einer Mega-Erhöhung ihrer Rente rechnen? Wir verraten es dir in diesem Video.

Seit Jahren klagen Betroffene über Ungerechtigkeiten bei der Rente. Während die einen in Altersarmut leben, erfreuen sich die anderen an fürstlichen Altersbezügen. Die Kluft bezüglich der Höhe der Bezüge zwischen Rentnern und Pensionären scheint größer zu werden.

Die rund 440.000 pensionierten Beamten dürfen sich freuen. Denn Anfang kommendes Jahres sollen ihre Bezüge gewaltig angehoben werden – um bis zu 724 Euro pro Monat. Wenn am 1. März 2024 die Beamtengehälter wie geplant pauschal um 200 Euro sowie um weitere 5,3 Prozent steigen und ungeschmälert bei den Pensionären ankommen, bekommen sie im Frühjahr 2024 im Schnitt 3.598 Euro.

Nach 40 Dienstjahren bis zu 71,75 Prozent dessen, was in den letzten zwei Jahren verdient wurde

Ein Beamter bekommt bereits nach 40 Dienstjahren bis zu 71,75 Prozent dessen, was er in den letzten zwei Jahren verdient hat. Dagegen sehen die Bezüge der Rentner blass aus. Nach 45 Arbeitsjahren bekommt ein Angestellter 48 Prozent des Einkommens, was im Durchschnitt eine monatliche Rente von 1.543 Euro bedeutet. Das teilte das Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch mit.

Sozialverbände zeigen sich angesichts dieser Unterschiede empört. So gibt Ulrich Schneider, Geschäftsführer des paritätischen Wohlfahrtsverbandes zu Protokoll: „Wir haben ganz oben die Beamten und die Politiker mit außerordentlich guten Versorgungsbezügen. Dann haben wir die Leute in der gesetzlichen Rentenversicherung, mit der es seit Jahren bergab geht. Und wir dürfen die Grundsicherungsbezieher nicht vergessen, also die, die praktisch von Sozialhilfe leben müssen.“

Bartsch: „Sozialer Sprengstoff“

Auch der Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch wütet: „Das ist nicht nur ungerecht, das ist sozialer Sprengstoff, wenn man sehr schnell hohe Ansprüche erwirbt. Das trifft auf Abgeordnete zu, aber auch auf Beamte.“ Er fordert: „Deshalb muss es Ziel sein, dass alle in eine Kasse einzahlen.“


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Übrigens: Es gibt auch große Unterschiede unter den Rentnern. Während Männer durchschnittlich 1.637 Euro bekommen, erhalten Frauen lediglich rund 1.323 Euro monatlich. Unterschiede gibt es auch zwischen Ost und West. So bekommen Westrentner durchschnittlich 1.605 Euro im Monat; im Osten sind es hingegen nur 1.403 Euro im Monat.