Mit dem Beginn des Julis steigen auch in diesem Jahr wieder die Renten. Und diesmal fällt die Erhöhung sogar recht deutlich aus – ähnlich wie im Vorjahr. Doch das ist nicht die einzige gute Nachricht.
Zusätzlich zur Anpassung gibt es eine spannende Neuerung – der sogenannte Rentenwert im Osten wird an den im Westen angeglichen. Das bringt Veränderungen mit sich. Aber was genau bedeutet das und wie wirkt sich das konkret auf die Rentner aus?
Renten-Erhöhung zum 1. Juli
Für die rund 21 Millionen Ruheständler gibt es ab dem 1. Juli eine Erhöhung ihrer Altersbezüge. Im Westen steigen die Renten um 4,39 Prozent und im Osten sogar um 5,86 Prozent. Das bedeutet eine spürbare Verbesserung der finanziellen Situation für alle Rentner. Denn die Erhöhung gilt sowohl für Alters- als auch Erwerbsminderungsrenten. Und: Es handelt sich um eine automatische Erhöhung, die Rentenempfänger müssen nichts weiter tun.
Doch wie viel mehr Rente kommt dadurch tatsächlich zusammen? Ein Beispiel: Ein Rentner im Westen, der monatlich 1.500 Euro Rente erhält, kann sich durch die Rentenerhöhung über zusätzliche 66 Euro im Monat freuen. Im Osten sind es sogar 88 Euro mehr. Doch man muss beachten, dass es sich hierbei um Brutto-Beträge handelt, die vor Abzug der Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung gelten.
Rente: So setzt sie sich zusammen
Warum wird die Rente im Osten stärker erhöht? Das hängt mit der sogenannten Angleichungstreppe zusammen. Ursprünglich war geplant, den Rentenwert Ost schrittweise bis 2024 an den im Westen geltenden Wert anzugleichen. Doch bereits in diesem Jahr wird dieses Ziel erreicht. Der Rentenwert wird jährlich entsprechend der Lohnentwicklung im Land angepasst. Nach fast drei Jahrzehnten unterschiedlicher Berechnung in den neuen Bundesländern gilt ab Juli nun ein einheitlicher Wert von 37,60 Euro.
Dieser gibt an, wie viel ein Rentenpunkt wert ist. Versicherte sammeln diese in ihrem Arbeitsleben: Für jedes Jahr, in dem sie durchschnittlich verdienen, erhalten sie einen Punkt. Wer hingegen nur halb so viel verdient, erhält 0,5 Punkte.
Je höher das Einkommen und somit die Einzahlungen in die Rentenkasse, desto mehr Punkte werden gutgeschrieben. Die Anzahl der gesammelten Punkte multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert und weiteren Faktoren wie dem Eintrittsalter ergibt die individuelle Rente. Es werden auch Rentenpunkte für Zeiten der Kindererziehung, Ausbildung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit vergeben.
Wird die Rente auch im nächsten Jahr steigen?
Die Rentenversicherung schätzt, dass es auch im nächsten Jahr zu einer Erhöhung kommen wird, sofern die Löhne wie erwartet steigen. Eine langfristige Prognose gestaltet sich jedoch schwierig, da die zukünftige Entwicklung der Löhne nicht absehbar ist.
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Ein Absinken der Renten ist aufgrund einer Schutzklausel, der sogenannten „Rentengarantie“, ausgeschlossen. Selbst bei sinkenden Löhnen bleiben die Renten unverändert. Steigen die Einkommen nach einer vorübergehenden Lohndelle wieder an, können die jährlichen Rentenerhöhungen zur Kompensation jedoch schwächer ausfallen.