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873 Euro Rente – Mann bereut sein früheres Leben: „Heute weiß ich, dass das dumm war“

In der Rente in Armut leben: Eine Albtraum-Vorstellung für alle. Ein Mann aus Berlin erzählt, wie sich das für ihn anfühlt und was er bereut.

Armut in der Rente
© imago images/penofoto

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Über 700.000 Menschen in Rente beziehen die Grundsicherung im Alter, um irgendwie über die Runden zu kommen. Während es vielen anderen Seniorinnen und Senioren verhältnismäßig gut geht und sie ihren Ruhestand auskosten können, müssen diese Armutsrentner jeden Euro zweimal umdrehen.

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Einer davon ist Klaus-Dieter W. (81), den die „Welt“ nun porträtierte. Was er über sein Leben sagt und was er jüngeren Menschen rät, vor allem Bürgergeld-Empfängern, geht nahe.

Senior aus Berlin: „Bin selbst schuld dran“

Klaus-Dieter W. bezieht heute lediglich 873 Euro Rente. Dabei hat er 38 Jahre lang gearbeitet und zwischenzeitlich viel Geld verdient. Nun ist er verarmt und vereinsamt, lebt in einer 1-Zimmer-Wohnung in Berlin-Neukölln. Gegenüber der „Welt“ räumt er ein, dass er „selbst schuld“ sei an seiner Situation.

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Als Zimmermann in einer großen Baufirma hatte er ein ordentliches Einkommen. 28 Mark pro Stunde – „das war ein Haufen Geld damals“, erinnert er sich. Später betrieb er mehrere gut laufende Kneipen in Berlin. Bis sein Körper nicht mehr mitmachte und sein Abstieg begann.

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Mit 65 Jahren ging W. in Rente und weil er nur während seiner 28 Jahre als Zimmermann in die Rentenversicherung eingezahlt hatte, sieht es auf einmal mau aus. Nach einem Unfall ist sein Leben nun endgültig in einer Sackgasse. Ein beträchtlicher Teil seiner monatlichen Rente geht für die anteiligen Kosten für Medikamente und andere medizinische Hilfen drauf.

Arm in Rente: Nie privat vorgesorgt

Der Rentner hat eine Botschaft an jüngere Menschen, vor allem an jene, die Bürgergeld beziehen. Er bedauert, dass er sich nie Gedanken um die Rente gemacht habe. „Heute weiß ich, dass das dumm war“, so W. gegenüber der „Welt“. Als Kneipen-Betreiber habe er aber nie in eine private Rentenversicherung eingezahlt.


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Er schätze den Sozialstaat in Deutschland und freue sich „über jeden Cent, der kommt“. Aber er appelliert an Bürgergeld-Empfänger, wieder in Arbeit zu kommen und sich mehr anzustrengen, damit sie später nicht sein Schicksal in der Rente teilen müssen.