Wer seine Beitragsjahre abgearbeitet hat, kann die wohlverdiente Rente genießen. Schlimm nur, wenn man durch einen vorzeitigen Tod den Ruhestand gar nicht mehr erleben kann. Mit den Jahren dürfte das wohl sogar mehr Menschen betreffen.
Denn ein Renten-Experte warnt jetzt, dass dies eine der Folgen bei der Anhebung des Eintrittsalters ist. Was seine Gründe dafür sind, erfährst du hier.
Rente: „Malochen bis zum Tode“
Noch immer wird das Renteneintrittsalter heiß diskutiert. Zuletzt sprach sich die Wirtschaftsexpertin Veronika Grimm für einen späteren Rentenbeginn auf 67 Jahre aus. Damit die Rente stabil bleibt, schlägt sie vor, dass der Eintritt von der Lebenserwartung abhängig sein soll. Dafür hagelte es ordentlich Kritik. Nicht zuletzt auch von Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Linken.
Der warnt jetzt davor, dass viele Menschen das Eintrittsalter für die Rente nicht mehr erleben werden. Grund dafür ist die Lebenserwartung: „15 Prozent der Menschen sterben bereits heute vor ihrem 65. Geburtstag, 17 Prozent sterben vor ihrem 67. Geburtstag und 20 Prozent sterben vor ihrem 69. Geburtstag“, heißt es in einer Presseerklärung des Linken-Politikers. „Zudem ist die durchschnittliche Lebenserwartung aktuell um drei Monate gesunken. (…) Für viele Menschen würde der Vorschlag von Veronika Grimm Maloche bis zum Tode bedeuten.“
Rente: Ist DAS die bessere Lösung?
Der Renten-Experte Birkwald hat für das Eintrittsalter eine Alternative. Er ist dafür, dass Rentner finanziell belohnt werden, wenn sie nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeiten. „Darum sehe ich die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen in der Pflicht, ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eben auch gute Arbeit anzubieten, sodass sie die Möglichkeit, länger zu arbeiten, auch freiwillig nutzen wollen.“
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Ob das Eintrittsalter letztlich erhöht wird, bleibt erstmal fraglich. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt aktuell Überlegungen dazu ab. Die Situation der Rentensysteme habe sich durch die der starke wirtschaftlichen Entwicklung „deutlich positiver entwickelt, als man es noch vor zehn Jahren gedacht hätte. Das System funktioniert“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.