Was plant Wladimir Putin? Hat er sich in der Ukraine verrannt, scheitert er am Ende kläglich – oder denkt er weiter voraus und in längeren Zeiträumen?
Vor dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine machte der Westen den Fehler, vieles von dem, was Moskau ankündigte, nicht ernst genug genommen zu haben. Diesen Fehler sollten die NATO und EU-Staaten nicht ein zweites Mal begehen.
Putin: Sein General spuckt große Töne
Im Interview mit dem Staatskanal Rossija 1, der unablässlich für den Krieg trommelt und Putins Propaganda an ein TV-Millionenpublikum verbreitet, packte nun ein russischer General ganz offen aus. Er offenbarte die militärischen Zukunftspläne der Russen. Generaloberst Andrej Mordwitschew sprach im Sender davon, dass die Invasion der Ukraine „nur die Zwischenstufe sei“.
Die „Zwischenstufe“ eines größeren Krieges in Europa! Hierbei ging der hochrangige Offizier auch darauf ein, dass der Ukraine-Krieg mittlerweile schon seit über anderthalb Jahren geführt wird und ein Ende nicht in Sicht ist. Russland brauche einen langen Atem, so die Botschaft des Generals: „Wenn wir über Osteuropa sprechen, welches wir angreifen müssen, wird es natürlich länger dauern!“
Osteuropa im Visier?
Die Ukraine sei nur der Beginn, bekräftigte er. Osteuropa, also auch die NATO-Staaten Polen, Estland, Litauen, Lettland und weitere sind laut Aussage des Generals perspektivisch danach dran. Alles nur Kriegsgeraune und Einschüchterungsversuche ohne Substanz? Wie gut kann Mordwitschew über die geheimen Pläne Putins informiert sein?
Fest steht: Generaloberst ist der dritthöchste Dienstgrad innerhalb der russischen Streitkräfte. In der Ukraine ist Mordwitschew einer der führenden Kommandeure seit dem Überfall auf das Land 2022. Er kennt sich definitiv aus mit Interna der russischen Armee.
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So oder so: Solche Botschaften, die auch noch über die staatlichen Kanäle in Russland gestreut werden, könnten der Ukraine sogar nützlich sein. Mit dem Schreckgespenst eines langen Konfliktes in Europa, kann Präsident Wolodymyr Selenskyj der Kriegsmüdigkeit im Westen entgegengewirken. Auch osteuropäische und baltische Regierungen dürften sich bestätigt fühlen durch diese Drohkulisse aus Russland. Putin müsse auf ukrainischen Boden gestoppt sterben, bevor es noch schlimmer wird – so ihre Botschaft seit Februar 2022.