Die Türkei zwischen den Blöcken in einer neuen multipolaren Weltordnung: Auf der einen Seite ist das von Recep Tayyip Erdoğan regierte Land weiterhin EU-Beitrittskandidat und Mitglied der NATO. Andererseits bekundet es Interesse an einem Beitritt zu den BRICS-Staaten. Kreml-Herrscher Wladimir Putin will diese „Bestrebung auf jeden Fall unterstützen“, wie er sagt.
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Erdogan ist in der Zwickmühle – die BRICS-Entscheidung dürfte nicht nur für sein Land wegweisend sein. Putin schob jetzt für ein klares Signal an Ankara sogar sein Ego beiseite.
Erdogan will BRICS-Beitritt
Die BRICS-Staaten sehen sich als Gegenmodell zu den G7, den größten westlichen Industriestaaten. Die Türkei wäre auch gerne dabei in diesem Club der aufstrebenden Volkswirtschaften und Mächte.
Mehr zu den BRICS-Staaten:
- Die Staatenvereinigung wurde 2006 gegründet.
- Gründungsmitglieder sind Russland, Indien, Brasilien und China.
- Im Jahr 2010 kam Südafrika hinzu. Die Anfangsbuchstaben der fünf Staaten bilden den Namen BRICS.
- 2024 gab es eine weitere Erweiterung um Ägypten, Äthiopien, den Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate.
- Die Staaten arbeiten in mehreren Bereichen zusammen, beispielsweise im Finanzsektor und der Technologie.
- Insgesamt repräsentieren die BRICS-Staaten 3,6 Milliarden Menschen.
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Putin ignoriert die diplomatische Etikette
Russlands Machthaber Putin, der aktuell auch den rotierenden BRICS-Vorsitz innehat, scheint die Ambitionen der Türkei zu unterstützen. Das verkündete er nun offiziell vor TV-Kameras bei einem Besuch des türkischen Außenministers Hakan Fidan in Moskau.
Es ist erstaunlich, dass Putin – entgegen der diplomatischen Etikette – selbst den Außenminister im Kreml empfangen hat. Ansonsten verhandelt er direkt nur mit Staatsoberhäuptern und Regierungschefs.