Obwohl sich Russland mit seinen Atombombendrohungen in den letzten Tagen zurückhielt, rückt eine Eskalation nun wieder näher. Wladimir Putins Verteidigungsminister warnte in einem Telefonat mit dem britischen Amtskollegen Ben Wallace vor einem Atomschlag.
Der Grund: Die Ukraine plane Maßnahmen, um den Krieg mit Russland eskalieren zu lassen. Dazu soll auch der Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ gehören. Dahinter steckt offensichtlich eine weitere Propaganda von Kreml-Despot Wladimir Putin. Doch diese kann sich trotzdem als gefährlich entpuppen.
Putins Minister droht mit Eskalation
Russland behauptet, die Ukraine wolle eine nuklear verseuchte, dreckige Bombe zünden. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur „Tass“. Der russische Verteidigungsminister Schoigu warnte telefonisch seine europäischen Amtskollegen vor der angeblichen Ukraine-Bombe. Dieses Vorgehen würden sie dann Russland in die Schuhe schieben wollen. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace erklärte das jedoch für unglaubwürdig.
Putins Verteidigungsminister legte sogar nahe, der Westen würde bei den Maßnahmen helfen. Die Ukraine hat indes die Moskauer Unterstellungen scharf zurückgewiesen. Die Behauptung lege den Verdacht nahe, dass Moskau selber etwas Schmutziges vorhabe, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag.
Putin: Minister-Propaganda ist „unverantwortlich & gefährlich“
Auch Experten schlossen nicht aus, dass Putin wegen militärischer Misserfolge selbst den Einsatz eines solchen Sprengsatzes erwägen könnte. Strategische Stabilität brauche ein Minimum an Vertrauen und verlässlicher Kommunikation, schrieb der Abrüstungsexperte Jean-Marie Guéhenno auf Twitter. „Wenn der russische Verteidigungsminister seine Kollegen glatt anlügt, ist das unverantwortlich und gefährlich.“
Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba meldete sich zu Wort: „Die russischen Lügen über angebliche Pläne der Ukraine, eine ’schmutzige Bombe‘ zu nutzen, sind so absurd, wie sie gefährlich sind“, schrieb er auf Twitter. Die Ukraine stehe treu zum Atomwaffensperrvertrag. „Die Russen beschuldigen andere oft dessen, was sie selber planen.“