Radeln, Tennis oder Schwimmen: Gebannt sitzen die Deutschen vor dem Fernseher und sehen den Sportlern der Olympischen Spiele 2024 bei Höchstleistungen zu. Immer wieder kommt es dabei zu munterem Flaggenraten: Was war noch mal die Flagge von Südafrika, Costa Rica und Moldau?
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Ein Emblem zieht dabei besonders viele Blicke auf sich. Leuchtend türkis ist es, angepasst an die Farben der Olympischen Spiele selbst. Doch was genau bedeutet das Symbol mit den Buchstaben „AIN“, das bei einigen Athleten anstelle der Nationalflagge gezeigt wird?
Nicht unter der eigenen Flagge segeln
AIN steht für „Athlètes individuel neutres“, auf Deutsch also die Individuellen Neutralen Athleten. Dieses Kürzel wurde den Olympioniken aus Russland und Belarus gegeben, die nicht unter den eigenen Flaggen und mit der eigenen Hymne an den Start gehen dürfen. Die Veranstalter der Olympischen Spiele 2024 haben ihnen nicht nur eine eigene Fahne entworfen, sondern auch die olympische Hymne wird anstelle der russischen oder belarussischen gespielt.
Abzusehen war diese Entscheidung schon im Dezember 2023. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte zu diesem Zeitpunkt empfohlen, russische und belarussische Sportler von den Spielen auszuschließen. Grund dafür ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Der Kompromiss ist nun der, dass AIN-Sportler aus diesen Ländern antreten dürfen, wenn sie einige Bedingungen erfüllen.
- Die Athletinnen und Athleten dürfen den Krieg nicht aktiv und öffentlich unterstützen
- Sie dürfen weder dem russischen Militär noch den nationalen Sicherheitsbehörden angehören
- Es dürfen keine russischen oder belarussischen Mannschaften in Teamwettbewerben teilnehmen
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Neutral im Wettkampf: AIN-Athleten bei Olympia 2024
Nach diesen Regularien bleiben nur noch etwa 60 Sportler und Sportlerinnen übrig, die noch eingeladen wurden. Davon sagte jedoch rund die Hälfte ab. Sowohl aus politischen als auch aus sportlichen Gründen, so die Erklärungen. So kommt es, dass nur noch rund 30 Athleten aus diesen Ländern an Olympia 2024 teilnehmen. Solch politisches Eingreifen ist jedoch keineswegs unüblich.
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In der Vergangenheit gab es mehrere Fälle, in denen Sportler nicht unter ihrer eigenen Flagge an den Olympischen Spielen teilgenommen haben. Beispiele sind die unabhängigen Olympiateilnehmer aus Jugoslawien 1992, die Athleten aus Osttimor 2000 und die Athleten aus Kuwait 2016. Diese sind aufgrund von Sanktionen oder fehlender Anerkennung ihrer nationalen Komitees unter neutraler Flagge angetreten.