Zunächst die schlechte Nachricht: 420 Millionen Hektar Wald sollen nach Angaben der Bundesregierung seit 1990 weltweit verloren gegangen sein. Das entspricht ungefähr der Größe der Europäischen Union. Es sieht düster aus um den Wald.
Die gute Nachricht: Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat deshalb eine Verdoppelung der deutschen Mittel für den weltweiten Schutz der Wälder von einer auf zwei Milliarden Euro zugesagt.
Olaf Scholz: Hilfen für Waldschutz werden verdoppelt
2021 hatte Deutschland noch bei der Weltklimakonferenz in Glasgow nur eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutz im Zeitraum von 2021 bis 2025 zugesagt. Dieser Betrag wird nun also auf zwei Milliarden Euro verdoppelt.
Die Mittel sollen vor allem für den Schutz des Regenwaldes im zentralafrikanischen Kongobecken oder im südafrikanischen Amazonasgebiet verwendet werden.
Das wiederrum ruft den bekanntesten deutschen Wald-Experten auf den Plan. Peter Wohlleben (u.a. Autor von „Das geheime Leben der Bäume“) kommentiert die Entscheidungen auf Twitter: „Scholz hat gerade zwei Milliarden zum globalen Schutz der Wälder zugesagt. Aktuelle Bilanz in Deutschland: null Urwald, nur 0,6 Prozent nicht mehr manipulierte Fläche. Könnte sein, dass Waldschutz auch hier ein gutes Thema wäre…“.
Brasilien-Präsident als Vorbild für Scholz?
Nach der Brasilien-Wahl hatte Wohlleben noch Bezug auf ebendiese genommen: „Hurra, Lula wird die Abholzung des Regenwalds stoppen. Und hier? Nur 0,6% der deutschen Fläche sind Wildnisgebiete, und ein Teil davon gar kein echter Wald. Die Forstlobby möchte weitere Schutzgebiete verhindern und mehr Holz einschlagen. Der Ball liegt bei uns!“ Lula, ist der neugewählte Präsident Brasiliens.
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88 Prozent der Waldzerstörung soll übrigens auf die Landwirtschaft zurückgehen. Indirekt trägt auch der Konsum in Europa zur Zerstörung von Wäldern bei. Neben der Holzgewinnung hat auch der Anbau von Kaffee, Kakao, Soja, die Gewinnung von Palmöl oder die Viehzucht zur Zerstörung von Waldflächen geführt.