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SPD zögert Kanzlerkandidaten-Kür hinaus – wird Olaf Scholz abgesägt?

Die SPD lässt sich Zeit mit der Kür ihres Kanzlerkandidaten. Wird Olaf Scholz ausgetauscht? Kevin Kühnert erklärt sich jetzt.

Sägt die SPD Olaf Scholz vor der Bundestagswahl 2025 ab?
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Scholz schließt Kooperation mit Wagenknecht-Partei aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht keinerlei Grundlage für eine Zusammenarbeit seiner SPD mit dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). "Nein, das übersteigt meine Fantasie", sagte der Kanzler der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

Der eine ist unbeliebt, der andere ganz oben bei den Rankings der populärsten Politiker Deutschlands. Die SPD hat Olaf Scholz einen Kanzler, der im Volk nicht gut ankommt, und mit Verteidigungsminister Boris Pistorius einen Umfragekönig. Immer wieder gibt es daher Spekulationen über einen möglichen Austausch.

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Könnte Verteidigungsminister Pistorius als Kanzlerkandidat 2025 antreten, um die Wahl für die Sozialdemokraten zu retten? Eine neue Aussage von Kevin Kühnert dürfte die Gerüchte darüber befeuern.

Kann nur noch Pistorius für SPD die Bundestagswahl 2025 gewinnen?

Das jüngste ZDF-Politbarometer bestätigt das Bild: Während Pistorius bei der Bewertung der wichtigsten Politiker in Deutschland nach Sympathie und Leistung mit 1,7 (auf einer Skala von -5 bis +5) auf Platz 1 liegt, ist Scholz abgeschlagen. Der Kanzler kommt in dieser Umfrage nur auf -0,7, noch hinter Friedrich Merz, Robert Habeck und Markus Söder.

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Mittlerweile liegt Scholz auch bei der Frage einer Kanzler-Direktwahl hinter dem CDU-Chef Merz. So kam Scholz beim jüngsten Trendbarometer von Forsa für RTL und ntv auf nur 17 Prozent, während Merz auf 22 Prozent kam. Auf Platz 3 Habeck mit 16 Prozent. Zwar ist so eine Kanzlerwahl nur fiktiv und auch der Wert von Merz nicht hoch, doch es wird deutlich: Scholz ist (derzeit) kein Zugpferd für die SPD.

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Kühnert: Kanzlerkandidaten-Kür erst im Sommer 2025

Ausgerechnet in dieser Lage erklärt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert nun gegenüber dem „Stern“, dass man erst knapp vor der Bundestagswahl, im Sommer 2025, Olaf Scholz offiziell als Kanzlerkandidaten benennen wolle. Kühnert: „Als Kampagnenmanager ist es meine Verantwortung, die Kanzlerpartei SPD nicht schon Monate vor der Bundestagswahl so sehr auf Wahlkampf zu trimmen, dass das Regieren darunter leidet“.

Muss Olaf Scholz bangen?

Man werde darum erst im Sommer 2025 „den Schalter offiziell umlegen“, so der Sozialdemokrat. Ob die Partei sich damit einen zeitlichen Puffer lassen will, um noch kurzfristig Pistorius als Kanzlerkandidaten zu installieren, wenn die Umfragewerte bis dahin nicht besser werden? Kühnert versucht, solche Spekulationen gleich zu unterbinden. Es gebe bei der SPD „personelle Klarheit“.


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Doch was ist, wenn die Ampel-Koalition vorher platzt? Zuletzt sorgte ein neues Positionspapier der FDP für Wirbel. Die Liberalen distanzieren sich mehr und mehr von SPD und Grünen. Man sei „an 365 Tagen im Jahr startklar“, versichert Kühnert gegenüber dem „Stern“. Auch bei vorgezogenen Neuwahlen sei man im Willy-Brandt-Haus kampagnenfähig. „Bei jeder anderen Antwort müsste ich als Generalsekretär sofort zurücktreten.“