Pittsburgh. Die G-20 löst die G-8 ab: Künftig zählt die G-20 für die USA zum wichtigsten internationalen Wirtschaftsforum. Damit haben nicht mehr nur die wichtigsten acht Industrienationen das Sagen, sondern auch die Schwellenländer.
Die G-20, der neben den führenden Industrienationen auch die wichtigsten Schwellenländer angehören, löst die G-8 als wichtigstes internationales Wirtschaftsforum ab. Das verkündete am Freitag das Weiße Haus in einer Erklärung. Die beim G-20-Gipfel in Pittsburgh versammelten Staats- und Regierungschefs hätten die vor zehn Jahren gegründete Gruppe zu ihrem wichtigsten internationalen Forum für wirtschaftspolitische Zusammenarbeit erklärt. «Diese Entscheidung bringt die Länder an einen Tisch, die zur Errichtung einer stärkeren, ausgeglicheneren Wirtschaft, zur Reform des Finanzsystems und zur Verbesserung des Lebens der Ärmsten gebraucht werden», hieß es in der Erklärung.
2010 weitere Treffen geplant
Damit löst die G-20 die Gruppe der acht wichtigsten Industrienationen (G-8) als maßgebliches Koordinierungsforum ab. Lange Zeit den Ton angegeben hatte die 1975 gegründete G-7, bestehend aus den USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland, der sich später Russland anschloss (G-8). Schwellenländer und andere aufstrebende Wirtschaftsnationen hatten in diesem Forum keine Stimme. Der G-20 gehören hingegen neben den G-8-Ländern auch China, Indien, Indonesien, Südkorea, Saudi-Arabien, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Südafrika, Australien, die Türkei und die Europäische Union an.
Für kommendes Jahr sind offenbar zwei G-20-Gipfel geplant. Ein Treffen werde in Kanada stattfinden, ein weiteres in Südkorea, dem G-20-Vorsitzenden im kommenden Jahr, sagte ein französischer Regierungsvertreter am Rande des Gipfels in Pittsburgh. Dabei solle es auch um eine Struktur der G-20 gehen, «welche Länder Mitglieder sein werden und in welchen Abständen sie sich treffen». Die Neuerungen sollten 2011 in Kraft treten.
Im kanadischen Huntsville soll Ende Juni der nächste G-8-Gipfel stattfinden. Es gebe keine Pläne, dieses Treffen abzusagen, hieß es in G-20-Kreisen. (afp)