NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat der Organisation European Homecare den Betrieb des Flüchtlingsheims in Burbach nach Missbrauchsvorwürfen entzogen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) übernimmt die Aufgaben, wie Jäger am Dienstag mitteilte.
Düsseldorf/Burbach.
Im Skandal um Misshandlungen von Flüchtlingen zieht das Land weitere Konsequenzen. Ab sofort wird das Unternehmen European Homecare (EHC) nicht mehr die Aufnahmeeinrichtung in Burbach betreiben. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) begründete seine Entscheidung mit den „massiven Verdachtsmomenten gegen den Leiter der Einrichtung und weitere Mitarbeiter“.
Das Vertrauen für zuverlässige Zusammenarbeit sei nicht mehr gegeben. Den Betrieb des Burbacher Heims, wo als erstes Übergriffe gegen Flüchtlinge bekannt geworden waren, übernimmt das DRK.
Ermittelt wird wegen des Verdachts von Freiheitsberaubung und Nötigung
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sie auch gegen den Geschäftsführer von EHC und den Leiter der Burbacher Unterkunft ermittelt. Am Montag waren EHC-Geschäftsräume in Essen durchsucht worden. Es geht um den Vorwurf, beide Beschuldigte hätten zumindest von der Existenz sogenannter „Problemzimmer“ in Burbach und ihrer „strafrechtlich relevanten Nutzung“ gewusst, sie aber nicht unterbunden.
Ermittelt wird wegen des Verdachts von Freiheitsberaubung und Nötigung „in unmittelbarer Täterschaft oder durch Unterlassen“. Außerdem geht die Staatsanwaltschaft dem Verdacht von Körperverletzungsdelikten nach.