Erst zum Oktober 2022 wurde der Mindestlohn kräftig angehoben – auf 12 Euro. Nun bahnt sich die nächste Erhöhung an. Am Montag fällt die Vorentscheidung.
Angesichts der hohen Inflation und den jüngsten Tariferhöhungen und Lohnentwicklungen, etwa im öffentlichen Dienst, könnte es den nächsten Sprung nach oben geben. Die Erwartungen sind entsprechend
Mindestlohn: Wie geht es ab 1. Januar 2014 weiter?
Reichen 12 Euro Stundenlohn, um angesichts der enormen Preissteigerungen der letzten Zeit noch über die Runden zu kommen? Nein, sagen Experten. linke Politiker und Vertreter von Wohlfahrtsverbänden. Tatsächlich könnte etwas tun. Schon am kommenden Montag herrscht Klarheit.
Da nämlich wird die Mindestlohnkommission ihren Vorschlag zur Anpassung des Mindestlohns ab dem 1. Januar 2024 verkünden. In dem Gremium sitzen Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern sowie unabhängige Wissenschaftler. Die Ampel-Regierung wird sich höchstwahrscheinlich an diesem Vorschlag orientieren.
Im Vorfeld ist die Erwartungshaltung groß. Könnte es rund 16 Prozent nach oben gehen – auf dann 14 Euro?
Mindestlohn hoch: Erwartungen gehen durch die Decke
Wirtschaftsprofessor Marcel Fratzscher erwartet genau das. Ein solcher Anstieg hätte „gesamtwirtschaftlich positive Effekte“, ist der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) überzeigt. Menschen mit niedrigen Einkommen könnten sich dann wieder mehr leisten und würden die Binnennachfrage ankurbeln. Außerdem wäre ein höherer Mindestlohn auch ein Anreiz, mehr zu arbeiten.
In einem Gastbeitrag in der „Zeit“ schreibt Fratzscher: „Wenn man nun also die 16 Prozent Lohnerhöhung für Geringverdienende im öffentlichen Dienst als Orientierung nimmt, dann würde dies eine Erhöhung des Mindestlohns für das Jahr 2024 um knapp zwei Euro, also von 12 auf 14 Euro, implizieren.“
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„Geradewegs in eine Armutsrente“
„Die Kommission muss klotzen, nicht kleckern, um Beschäftigte mit kleinen Einkommen ernsthaft zu entlasten“, fordert auch Verena Bentele vom Sozialverband VdK. Die Linkspartei bläst ins selbe Horn und verlangt 14 Euro pro Stunde. „Wir brauchen einen deutlichen Sprung nach vorn beim gesetzlichen Mindestlohn, auch um einen Beitrag gegen die steigende Altersarmut zu leisten“, argumentiert Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch. Der aktuelle Mindestlohn führe „geradewegs in eine Armutrente“, warnt er. Sogar einen Anstieg auf 14,13 Euro schlägt der Sozialverband Deutschland (SoVD) vor.