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„Letzte Generation“ bedrängt Friedrich Merz – „Hauen Sie ab!“

Die „Letzte Generation“ sorgt mit ihren Protesten für Aufregung. Mit ihrem letzten Feldzug bringen sie Friedrich Merz (CDU) zur Weißglut.

Letzte Generation
© IMAGO / aal.photo

Auf Fahrbahn geklebt: Klimaaktivisten blockieren Berufsverkehr

München, 16.05.22: Klimaaktivisten haben sich am Montagmorgen auf Straßen in München und in Stuttgart festgeklebt und so den Berufsverkehr beeinträchtigt. Die Gruppe «Aufstand der letzten Generation» blockiert seit Monaten deutschlandweit immer wieder Straßen und Autobahnen.O-TON Benjamin, KlimaaktivistJa, wir setzen hier und wir blockieren hier eine Autobahnausfahrt, denn wir fordern von Robert Habeck eine Lebenserklärung. Es darf einfach keine neuen fossilen Infrastrukturen und auf keinen Fall neue Ölbohrungen in der Nordsee geben, wenn wir noch eine Zukunft haben wollen. Herr Habeck, sind Sie für fossile Brennstoffe oder sind Sie für die Leben von Menschen Teil? Das kann man nicht zusammen vereinen.Die Abfahrt München-Fürstenried auf der Autobahn 95 stadteinwärts sei stundenlang blockiert gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Ein dpa-Fotograf berichtete von einigen aufgebrachten Autofahrern, die für die Aktion der Umweltschützer offensichtlich kein Verständnis hatten und handgreiflich wurden. Von Übergriffen wusste der Polizeisprecher zunächst nichts, schloss diese aber nicht aus. In den vergangenen Wochen gab es deutschlandweit ähnliche Aktionen von Aktivistinnen und Aktivisten, zum Beispiel aus Protest gegen Lebensmittelverschwendung.

Gemälde blieben dieses Mal verschont. Auch klebte sich keiner auf eine Autobahn. „Heute sind wir bei der Politik“, kündigten die Aktivisten der „Letzten Generation“ ihre Proteste am vergangenen Donnerstag auf Twitter an.

In Berlin blockierten die Aktivisten der „Letzten Generation“ Zufahrten zu zwei Bundestags-Bürogebäuden. So sollen sich kleinere Gruppen mit Transparenten vor zwei Tiefgaragen der Gebäude gesetzt haben. Ein Teil der Aktivisten habe sich auf der Straße festgeklebt, wie ein Polizeisprecher sagte.

„Letzte Generation“ bedrängt Politiker direkt vor dem Bundestag

Direkt am Bundestag befragten Aktivisten die ankommenden Politiker nach ihren Plänen zum Stopp des Klimawandels und konfrontierten sie mit ihren Anliegen. Während der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) die Fragen der Demonstranten stoisch ignorierte, reagierte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) durchaus auf die Anliegen der Klimaschützer.

„Wir tun viel für den Klimawandel“, versicherte die 52-Jährige Juristin. „Für den Klimawandel?“, fragte der Klimaaktivist irritiert. „Nein, gegen den Klimawandel“, stellte die Innenministerin klar.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz zeigte sich hingegen von einer unmissverständlichen Seite. Auf die Konfrontation des Aktivisten, der ihm bis in den Eingangsbereich gefolgt war, reagierte der Oppositionsführer stutenbissig. „Raus hier“, fuhr der 1,98 Meter große Sauerländer den jungen Klimaschützer an. „Hauen Sie ab“, forderte er den mit einem Mikrofon ausgestatteten Klimaschützer auf. Letzter folgte der Aufforderung.

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Durch ihren Protest sorgen die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ seit Anfang 2022 für Schlagzeilen. Sie kleben sich mit Sekundenkleber auf Autobahnausfahrten fest, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. In ihrem Kampf für Klimaschutz, wurden auch Aktionen in Museen, Stadien, Ministerien, an Flughäfen und an Ölpipelines durchgeführt.



Am vergangenen Dienstag wurden Wohnungen von elf Mitgliedern in verschiedenen Bundesländern durchsucht. Dabei ging es um Aktionen der Klimaschützer gegen die Ölraffinerie PCK in Schwedt im Nordosten Brandenburgs. Die Gruppe kündigte daraufhin an, ihre Protestaktionen dennoch fortzusetzen.