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Krieg in Israel: Hamas lässt zwei US-Geiseln frei ++ Erste Hilfslieferungen in Gazastreifen

Die Hamas soll zwei US-Geiseln freigelassen haben. Zudem laufen die ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen an.

Krieg in Israel: Zwei Geiseln freigelassen
u00a9 IMAGO / UPI Photo

Krawalle bei pro-palästinensischen Protesten in Berlin

Im Berliner Stadtteil Neukölln ist es in der Nacht erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen bei pro-palästinensischen Protesten gekommen. Mehrere Polizisten wurden verletzt.

Noch immer ist die Welt erschüttert vom Krieg in Israel und den Gräueltaten der Hamas. Knapp zwei Wochen nach dem Großangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas nun wohl erstmals Geiseln freigelassen. Zudem sollen inzwischen erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen angelaufen sein.

Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, habe „als Reaktion auf die Bemühungen Katars“ zwei US-Bürgerinnen – Mutter und Tochter – „aus humanitären Gründen“ freigelassen, teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag (20. Oktober) mit, wie es bei der französischen Nachrichtenagentur „Agence France-Presse“ (AFP) heißt.

Krieg in Israel: Die Freilassung der Geiseln wurde bestätigt

Das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigte die Freilassung. Die beiden US-Geiseln seien frei und in Israel, erklärte Netanjahus Büro. Es handele sich um Judith Tai Raanan und Natalie Shoshana Raanan, die bei dem Großangriff der Hamas am Samstag (7. Oktober) aus dem Kibbuz Nahal Os entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden seien.

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US-Präsident Biden reagierte nach Angaben des Weißen Hauses „überglücklich“ auf die Freilassung. „Unsere Mitbürgerinnen haben in den vergangenen 14 Tagen eine furchtbare Tortur durchgemacht und ich bin überglücklich, dass sie bald mit ihrer Familie wiedervereint sind“, erklärte Biden. Er dankte Katar und Israel für ihre „Partnerschaft“ und erklärte, die USA würden nicht nachlassen, bis alle anderen noch von der Hamas als Geiseln festgehaltenen Staatsangehörigen zu Hause seien, berichtet „AFP“ weiter.

Zivilbevölkerung im Gazastreifen erhält endlich Hilfe

Doch auch die Zivilbevölkerung im Gazastreifen leidet Not. Für sie zählt im Krieg zwischen Israel und der Hamas jede Stunde. Die Menschen benötigen Medizin, Wasser und Nahrung. Nun sind wohl erste Lastwagen mit Hilfslieferungen unterwegs, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

Einige Lastwagen fuhren am Samstag (21. Oktober) von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergangs Rafah, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen war. Dem Ägyptischen Roten Halbmond zufolge sollen die 20 Lastwagen vor allem mit Nahrungs- und Arzneimitteln beladen sein. Es sind die ersten Lieferungen über Rafah seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober. Rafah ist derzeit der einzige Weg, Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung in den Gazastreifen zu bringen. Wie lange die Grenze offenbleiben sollte, war zunächst unklar. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths erklärte, den Hilfslieferungen seien tagelange intensive Verhandlungen vorausgegangen. Letztlich hatten sich alle Seiten auf den Konvoi mit 20 Lastwagen verständigt.

Erleichterung über Grenzöffnung

Unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der britische Außenminister James Cleverly begrüßten den Beginn der Hilfslieferungen. Scholz schrieb auf der Plattform X (früher Twitter): „Es ist gut und wichtig, dass jetzt erste humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza kommt. Sie brauchen Wasser, Nahrung und Medikamente – wir lassen sie nicht allein.“ Von der Leyen nannte auf X den Beginn der Lieferungen „einen wichtigen ersten Schritt, das Leiden unschuldiger Menschen zu lindern“.


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Der britische Außenminister James Cleverly mahnte auf X an, die Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah dürfe kein einmaliges Ereignis sein. „Die Hilfe ist eine Rettungsleine für die Leidenden. Aber sie darf keine einmalige Sache sein“, schrieb er. (mit AFP und dpa)