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Krankenkasse: Kosten explodieren! Fällt deine Versicherung bald weg?

Die Gesundheitskosten in Deutschland steigen in die Höhe. Braucht es weniger Krankenkassen, damit Versicherte besser entlastet werden?

u00a9 IMAGO / blickwinkel

Krankenkasse wechseln: Hier sparst du am meisten ein

2023 soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen. Bei diesen Krankenkassen können Versicherte bei einem Wechsel am meisten sparen.

Für viele ist es gar nicht so einfach, den Überblick über die ganzen Krankenkassen zu behalten. Sage und schreibe 96 Krankenversicherungen gibt es in Deutschland. Braucht es denn wirklich so viele?

Schließlich explodieren die Kosten im Gesundheitsbereich. Dazu kommt pro Krankenkasse jeweils ein Vorstand und eine Verwaltung, welche ordentlich Geld kosten. Wenn ein paar Krankenversicherungen weg fallen, könnte bundesweit einiges zurückgelegt werden.

Krankenkassen nehmen Überhand

Die Gesetzliche Krankenversicherung geht für 2024 von einem Milliardendefizit aus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat schon jetzt davor gewarnt, dass Versicherte sich im kommenden Jahr auf steigende Beiträge einstellen müssen. Aber gibt es vielleicht eine andere Lösung statt die Versicherungskosten anzuheben?

Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, plädierte jetzt gegenüber den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ für weniger Krankenkassen in Deutschland. Schließlich gibt es hierzulande fast 100 Krankenkassen, die eine ganze Stange Geld kosten. Doch wozu braucht es so viele davon?

„Wir haben eine Krankenkassenvielfalt, um den Bürgern eine Wahlmöglichkeit zu geben. Die Anzahl wird nicht vom Gesetzgeber festgelegt, sondern entspricht dem, was nachgefragt wird“, schreibt Prof. Dr. Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP auf Anfrage dieser Redaktion. Die Anzahl der Krankenkassen haben sich in den letzten Jahren sogar verringert. „Seit 1992 deutlich von 1.223 auf derzeit 96“ merkt das Gesundheitsministerium an.

Krankenkasse: Bald weniger in Deutschland?

Wie steht es jetzt also um Benteles Vorschlag, die Krankenkassen in Deutschland aus Kostengründen zu reduzieren? Das Gesundheitsministerium zeigt sich von der Idee eher unbeeindruckt: „Verwaltungskosten machen nur einen geringen Anteil der Ausgaben der Krankenkasse aus. (…) Bei Betrachtung der einzelnen Krankenkassen ist dabei kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Versicherten und der Höhe der Verwaltungskosten je Versicherten festzustellen. Insofern kann die These unter diesem Blickwinkel nicht überzeugen.“


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Auch Prof. Dr. Ullmann von der FDP kann dem Vorschlag nichts abgewinnen: „Im Allgemeinen ist davon auszugehen, dass Wettbewerb im System die Kosten senkt und nicht steigert. Dass eine von außen forcierte Reduzierung der Krankenkassen zu Einsparungen führt, ist kaum zu erwarten. Das sieht man allein daran, dass die größten Krankenkassen nicht unbedingt das günstigste Angebot machen.“