Groß war das Stöhnen hierzulande, als die Inflation in den Jahren 2022 und 2023 nach oben schoss. Auch in den Supermärkten machte sich der Preisanstieg deutlich bemerkbar. Vor allem für Geringverdiener, Armutsrentner und Bürgergeld-Empfänger war das eine harte Zeit.
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Doch im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern erscheinen die deutschen Klagen über höhere Lebensmittel-Preise in den Supermärkten und Discountern schief. In praktisch allen EU-Ländern um uns herum zahlen die Konsumenten mehr.
Deutsche klagen über Supermarkt-Preise, doch sie sind im Vergleich niedrig
Laut einer Analyse des Londoner Marktforschers Circana ist es in Deutschland deutlich günstiger als in Frankreich, Spanien, Großbritannien, Italien oder in den Niederlanden.
Demnach wurden im Juni 2024 die Preise von 32 typischen Produkten in einem Warenkorb verglichen. Für diese 32 Produkte, unter anderem Kaffee, Käse, Nudeln, Zahnpasta, Toilettenpapier und Tiefkühlpizza, lag der Durchschnittspreis in allen untersuchten Ländern bei 83 Euro. In Deutschland dagegen nur bei 72 Euro!
Besonders in Frankreich müssen die Konsumenten viel zahlen. Hier lag der Preis des Warenkorbs bei 105 Euro – fast 30 Euro mehr als in Deutschland! Da müssten wir in Deutschland eine Inflation von 45 Prozent haben, um auf diese Höhe zu kommen. Aber auch in den übrigen untersuchte Ländern war es rund 10 Euro im Vergleich mehr.
Auf der Instagram-Seite der Redaktion von „The Pioneer“, die über die Untersuchung zuerst berichteten, kommentiert ein Mann: „Kann ich als Deutscher in Paris nur bestätigen. Deutsche Supermärkte sind teilweise extrem günstig, die Qualität vieler Lebensmittel jedoch auch niedriger.“
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Inflation: Olivenöl aktuell viel teurer – ansonsten moderate Preissteigerungen
Im Juli lag die Inflationsrate in Deutschland bei recht moderaten 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Bereich der Nahrungsmittel war der Preisanstieg jedoch bei nur bei 1,3 Prozent laut dem Statistischen Bundesamt. Während die Preise für Molkereiprodukte im Vergleich zum Juli 2024 sogar um 1,1 Prozent sanken, zahlt man aktuell deutlich mehr für Olivenöl (+45 Prozent) und Schokolade (+10 Prozent).