Ex-Partner Nick Gordon rückt nach dem Tod von Bobbi Kristina Brown, der Tochter von Pop-Star Whitney Houston, in den Mittelpunkt der Ermittlungen.
Washington.
Die Apparate-Medizin hat ausgedient. Jetzt mahlen im Fall der wie ihre berühmte Mutter Whitney Houston in der Badewanne geendeten Bobbi Kristina Brown (22) die Mühlen der Justiz. Viele Anzeichen deuten auf eine Schlammschlacht hin, bei der es vor Gericht auch um viel Geld gehen wird.
Nachdem die Ende Januar mit irreversiblen Hirnschäden in ihrer Wohnung bei Atlanta/Georgia aufgefundene Tochter der Pop-Diva am Sonntag in einem Hospiz im Koma von allen lebenserhaltenden Prozeduren abgeschnitten wurde und starb, rücken die dubiosen Umstände ihres Endes wieder in den Mittelpunkt. Und mit ihnen Nick Gordon.
Bobbis Ex-Partner Nick Gorden wegen Missbrauchs beschuldigt
Whitney Houston hatte den heute 25-Jährigen mit zwölf als Quasi-Adoptiv-Sohn aufgenommen und gemeinsam mit ihrer leiblichen Tochter Bobbi Kristina aufgezogen. Nach dem Tod der Sängerin im Februar 2012, sie war am Vorabend der Grammy-Verleihung nach Drogen- und Tablettenkonsum wegen Herzproblemen in einer Hotelbadewanne ertrunken, gingen Gordon und Brown eine Liebesbeziehung ein. Sie glich laut „Los Angeles Times“ einer Kopie der zerstörerischen und am Ende geschiedenen Ehe Houstons mit dem Sänger Bobby Brown: Drogen, Gewalt, Missbrauch und jede Menge emotionale Achterbahnfahrten.
Wie aus einer vor wenigen Tagen von Bobbi Kristina Browns gesetzlichem Vormund eingereichten Zivilklage über zehn Millionen Dollar hervorgeht, soll Nick Gordon seiner Partnerin, die sich angeblich von ihm trennen wollte, vor dem fatalen Auffinden in der gemeinsam Wohnung am 31. Januar Zähne ausgeschlagen und sie an den Haaren die Treppe heraufgezogen haben. Außerdem wird Gordon beschuldigt, von Browns Konten 11.000 Dollar abgezweigt zu haben.
Nick Gordon steht nach Todes-Nachricht unter Beobachtung
Als Bobbi Kristina entdeckt wurde, war neben Gordon ein Freund, der als Drogen-Dealer bekannte Maxwell Lomas, anwesend. Auf seine Aussagen wird Bezirksstaatsanwalt Paul Howard besonderen Wert legen. Bisher haben sich die Behörden öffentlich sehr bedeckt gehalten. Nicht auszuschließen sei, dass Nick Gordon wegen eines Kapitalverbrechens angeklagt wird, schreiben US-Medien. Seine Anwälte schweigen. Gordon selbst war seit Januar der Zutritt zu Bobbi Kristina gerichtlich verwehrt. In der Fernseh-Show „Dr. Phil“ gab er unter Drogeneinfluß ein Bild des Jammers ab. Danach ging er in eine Entziehungskur. Gordon soll seit der Todesnachricht von Brown unter Beobachtung stehen – wegen Selbstmordgefahr.
Für Ian Halperin, der für sein gerade erschienenes Buch „Whitney & Bobbi Kristina: Der tödliche Preis des Ruhms“ mit 250 engen Freunden und Familienmitgliedern gesprochen haben will, steht fest, dass Bobbi Kristina seit ihrem 14. Lebensjahr schwer drogenabhängig war, den Tod ihrer Mutter (48) „niemals verwunden hat“ und im Schatten der Pop-Diva nie zu einer eigenen starken Persönlichkeit fand. Ähnlich hatte sich schon Houstons gestrenge Mutter Cissy geäußert. Ihre Enkelin ahme das destruktive Sucht-Verhalten der Eltern nach, sagte die einst erfolgreiche Gospel-Sängerin bereits 2013.
Droht nun ein Streit um Whitney Houstons Millionen-Erbe?
Ein Befund, der von anderen Teilen der Brown/Houston-Sippe bis zuletzt abgestritten wurde. Familien-Mitglieder hatten sich in der Öffentlichkeit in den vergangenen Monaten gegenseitig mit üblen Vorwürfen überzogen und durch völlig gegensätzliche Berichte über den Gesundheitszustand Bobbi Kristinas für Schlagzeilen gesorgt. Vor allem Vater Bobby Brown erweckte den Eindruck, seine Tochter könne wieder genesen.
Beobachter der Familie vermuten hinter dem „traurigen Schauspiel“ (Internet-Portal „tmz“) auch finanzielle Interessen. Whitney Houston hinterließ ihrer Tochter nach inoffiziellen Angaben mehr als 20 Millionen Dollar. Ein Vermögen, über das Oma Cissy und Tante Pat wachen. Wohin das Geld geht, ist offen. Ein Streit um das Erbe ist nicht ausgeschlossen. Unterdessen nahm Stars der Pop-Szene Abschied von Bobbi Kristina. Die R & B-Sängerin Missy Elliott schrieb stellvertretend für viele: „Mein Herz ist richtig schwer. Mögest du in Frieden mit deiner Mama ruhen.“