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Höhere Rente für Contergan-Opfer

Contergan-Opfer bekommen mehr Rente

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Stephan Nuding aus Bergisch - Gladbach kämpft seit Jahren für die gerechte Entschädigung von Contergan - Opfern Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Die Rente für die Geschädigten des Contergan-Skandals wird erhöht. Das Gesetz passierte am Freitag den Bundesrat. Bislang gab es maximal 1152 Euro.

Berlin. 

Die Opfer des Schlafmittels Contergan bekommen rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres höhere Renten. Nach dem Bundestag billigte am Freitag auch der Bundesrat das Gesetz, mit dem der Bund insgesamt 90 Millionen Euro zusätzlich für diesen Zweck bereitstellt.

Die Betroffenen erhalten damit statt bisher maximal 1152 Euro bis zu 6912 Euro Rente im Monat.

Weitere 30 Millionen Euro im Jahr werden für zusätzliche medizinische Leistungen zu Verfügung gestellt. Damit sollen im Einzelfall Heil- und Hilfsmittel bezahlt werden, beispielsweise spezielle Rollstühle oder Hörgeräte, aber auch Schmerztherapien, Osteopathie und Lymphdrainagen.

Allein in Deutschland 5000 Kinder geschädigt

Das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan war in Deutschland von 1957 bis 1961 rezeptfrei vertrieben worden. Sein Wirkstoff Thalidomid führte bei insgesamt bis zu 12.000 Kindern, davon allein rund 5000 in Deutschland, zu dauerhaften Schädigungen wie schwerwiegenden Fehlbildungen an den Gliedmaßen. Von den rund 2700 Anspruchsberechtigten leben etwa 2450 in Deutschland, die anderen im Ausland. (afp)