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Heizung: Wer mit Gas und Öl heizt, blickt düsterer Zukunft entgegen

Die Regierung will mit der CO2-Abgabe mehr fürs Klima tun. Doch gerade die wirkt sich auf die Gas- und Heizölkosten für die Verbraucher aus.

Die Regierung will unter anderem mit der CO2-Abgabe mehr fürs Klima tun. Doch gerade die wirkt sich auf die Gas- und Heizölkosten für die Verbraucher aus.
u00a9 IMAGO/mix1

Ampel-Koalition einigt sich auf Vorgaben für neue Heizungen

Die Ampel-Parteien haben sich im Streit um Vorgaben für neue Heizungen geeinigt: Der Einbau von Gas- und Ölheizungen wird laut einem Entwurf ab kommendem Jahr nur noch in Ausnahmefällen möglich sein; neue Pflichten zum Austauschen alter Anlagen gibt es allerdings nicht.

Durch eine europaweite Energiekrise stiegen die Preise für Strom, Öl und Gas. Die Bundesregierung versuchte mit Maßnahmen wie der Strompreisbremse oder der Härtefallhilfen für nicht leitungsgebundene Brennstoffe gegenzusteuern.

Doch durch die CO2-Abgabe steigen die Preise für Kunden von Gas und Heizöl in den nächsten Jahren wieder an. Das zeigen Berechnungen des Vergleichsportals „Check24“.

Heizung: Preis für CO2 steigt pro Jahr

Die Bundesregierung hat beschlossen, die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Ein Teil ihrer Strategie war die Einführung einer CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe wie Gas und Heizöl. Die Idee dahinter: Durch höhere Preise sollten die Verbraucher dazu bewegt werden, auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen.

Im Jahr 2021 kostete eine Tonne des Gases 25 Euro, ein Jahr später bereits 30 Euro. In den folgenden Jahren steigen die Abgaben dann schrittweise. Wie die Verbraucherzentrale NRW mitteilte, steigt der Preis pro Tonne bis 2025 auf 45 Euro. Im Jahr 2023 wird die Erhöhung allerdings um ein Jahr verschoben.

Heizung: Kosten steigen bis auf 310 Euro

Und trotzdem müssen Verbraucher bis 2026 mit erheblichen Preissteigerungen rechnen. Wie „Check24“ mitteilt, muss eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) jährlich 128,40 Euro CO2-Abgabe aufbringen. Rund 33 Euro muss ein Single-Haushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh im Jahr zahlen.

Laut „Check24“ kostet eine Kilowattstunde Gas aktuell 11,7 Cent. Die CO2-Abgabe verteuert die Heizkosten um fünf Prozent. Da der CO2-Preis bis 2026 auf maximal 65 Euro pro Tonne ansteigt, wird die CO2-Abgabe für die Musterfamilie auf maximal 309,40 Euro steigen, für einen Single-Haushalt auf knapp 78 Euro.

„In den kommenden Jahren wird das Heizen mit Gas und Öl nicht nur durch die CO2-Abgabe kontinuierlich teurer“, betont Steffen Suttner. Der Geschäftsführer Energie bei „Check24“ betont auch: „Wir rechnen damit, dass fossile Brennstoffe in Zukunft insgesamt teurer werden.“ Ein Vergleich könne sich also lohnen. „Durch einen Wechsel aus der teuren Gasgrundversorgung zu einem alternativen Anbieter sparen Verbraucher im Schnitt 603 Euro“, so Suttner weiter.

Vor allem für Heizöl-Kunden wird es teuer

Doch damit nicht genug: Vor allem für Heizöl-Kunden wird es teuer, denn hier fallen mehr CO2-Emissionen als beim Verbrennen von Gas an. Laut „Check24“ muss eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 2.000 Liter Heizöl im Jahr 2023 insgesamt 189,19 Euro zusätzlich zahlen. Ein Single-Haushalt (500 Liter) ist aufgrund der CO2-Abgabe mit Mehrkosten von 47,30 Euro konfrontiert.

Bis zum Jahr 2026 können die Kosten dann noch ordentlich explodieren. So erhöhen sich die Heizöl-Kosten um bis zu 23 Prozent. Und das sowohl für Familien- als auch für Single-Haushalte. Wie „Check24“ berechnet, muss eine Familie dann zusätzlich bis zu knapp 410 Euro im Jahr an Mehrkosten zahlen, ein Single bis zu rund 103 Euro.


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Die gute Nachricht jedoch: Die Gas- und Heizölpreise sind aktuell auf einem niedrigen Stand. Aktuell kostet Gas im Schnitt 25 Euro, 2022 lag der Preis durchschnittlich noch bei 125 Euro. Und auch der Preis für Heizöl sinkt kontinuierlich, im Vergleich zum Vorjahr liegt er aktuell bei 88 Euro (2022: 171 Euro).