Zwei Parteien, die regelmäßig aneinandergeraten, sind die Grünen und die AfD. Ihre Ziele und Überzeugungen widersprechen sich meist lautstark. Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet zwei Politiker der Grünen jetzt für die AfD antreten wollen.
Das soll schon im kommenden Juni der Fall sein. Dann nämlich stehen im Saarland die Kommunalwahlen an. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, möchten zwei Politiker nicht mehr für das Bündnis 90/die Grünen kandidieren, sondern für die AfD.
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Grünen-Politiker: Seitenwechsel für die Wahl
Einer der Überläufer ist Wolfgang Lorenz, der bislang für die Grünen im Ortsrat von Völklingen sitzt. Im Juni will er nun für den Ortsrat unter der Flagge der AfD kandidieren, wie die „Saarbrücker Zeitung“ schreibt. Von seiner Noch-Partei, den Grünen, wurde er zum freiwilligen Austritt aus aufgefordert. In einer Mitteilung der Partei dazu heißt es: „Zeitgleich wurde ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet. Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist keine weitere Zusammenarbeit mehr möglich, da die AfD eine rechtsextreme Partei ist, deren Positionen mit den Werten der Grünen unvereinbar sind.“
Einer der vielen Widersprüche, mit denen sich Lorenz beschäftigen muss, ist beispielsweise, dass sich die Grünen seit ihrer Entstehung für die Umwelt und deren Schutz einsetzten. Die AfD hingegen leugnet den menschengemachten Klimawandel in weiten Teilen. Ebenso uneinig ist man sich in Asylpolitik und Sozialpolitik.
Lorenz selbst äußerte sich auf Anfrage der „Saarbrücker Zeitung“ nicht zu seinem Seitenwechsel. Ob Lorenz sich als Trittbrettfahrer bessere Chancen bei der AfD erhofft, oder ob ein Wertewandel stattgefunden hat, bleibt bislang also unkommentiert.
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Grünen-Politiker immer noch „gegen Hass und Hetze“
Der andere Lokalpolitiker, der von den Grünen zur AfD überwechselt, ist Gerold Fischer, der bereits im Dezember aus seiner alten Partei ausgetreten ist. Seine Position im Stadtrat von Völklingen, auf die er durch die Unterstützung der Grünen Fraktion gekommen ist, möchte er aber gern behalten.
Er wurde nun von den Grünen aufgefordert, die Fraktion im Stadtrat innerhalb der nächsten drei Tage freiwillig zu verlassen. Ob er der Aufforderung nachkommt, ist bislang unklar. Er gab bekannt, dass er nach wie vor für Ökologie, Gewaltfreiheit, Basisdemokratie „und gegen Hass und Hetze“ sei.
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Den Parteiaustritt bei den Grünen hatte Fischer beschlossen, weil er die Entscheidung für die Waffenlieferungen an die Ukraine nicht unterstützt. Da die AfD die einzige Partei sei, die einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine fordere, habe sich Fischer für sie entschieden. Im Bund unterstütze er diese Partei jedoch nicht.