Die PCR-Test-Kapazitäten in Deutschland sind zu knapp. Das weiß auch die Grüne Jugend.
Doch die jungen Politiker haben noch ein weiteres Problem mit den PCR-Tests. Ihrem Ärger macht nun die Vorsitzende der Grünen Jugend Sarah-Lee Heinrich Luft.
Grüne Jugend: Wer einen PCR-Test bekommt
Noch gilt: Wer Symptome hat oder enge Kontaktperson eines Infizierten ist, bekommt einen kostenlosen PCR-Test. Entweder beim Hausarzt oder aber in einem Textzentrum. Auch Menschen, die in Gemeinschaftseinrichtungen leben und arbeiten (Schulen, Kitas, Geflüchtetenunterkünfte, Notunterkünfte, Justizvollzugsanstalten) können sich testen lassen, liegt in der Einrichtung ein Corona-Fall vor.
Dasselbe gilt für Patienten, Bewohner und das Personal von Pflegeeinrichtungen und für Menschen, die vor einer Aufnahme in eine solche Einrichtung stehen. Und auch, wer einen positiven Antigen-Schnell- oder -Selbsttest vorlegen kann, hat Anrecht auf den kostenfreien PCR-Test, schreibt das Gesundheitsministerium auf seiner Website.
Wer sonst einen solchen Test braucht, etwa, weil er in Urlaub fahren möchte, eine Veranstaltung besuchen möchte, hat das Nachsehen. Für die Tests werden zwischen 60 und 200 Euro verlangt, je nachdem, wie schnell das Ergebnis vorliegen soll. Doch die Strategie könnte sich bald ändern.
Kanzler Scholz kündigte an, dass bald eine Priorisierung vorgenommen werden soll. Das heißt: Womöglich sind bald PCR-Tests nur noch für Menschen im Gesundheitssystem zu haben.
Grüne Jugend: PCR-Tests als soziales Problem
Das stößt Sarah-Lee Heinrich von der Grünen Jugend übel auf. Denn sie sieht zusätzlich ein soziales Problem in der möglichen Neuregelung. Auf Twitter und Instagram schreibt die junge Politikerin: „Kostenpflichtige PCR-Tests sorgen dafür, dass sich selbst und andere zu schützen zu einer Frage des Geldbeutels wird. Und morgen wieder wundern, warum gerade Menschen mit geringem Einkommen verunsichert und misstrauisch sind, was die aktuelle Corona-Politik angeht.“
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Das ist Grünen-Chef Robert Habeck:
- Der 51-Jährige ist seit 2018 zusammen mit Annalena Baerbock Bundesvorsitzender der Grünen.
- Von 2012 bis 2018 war er Umwelt- und Energiewende-Minister in Schleswig-Holstein.
- Habeck spricht fließend Dänisch.
- Vor seinem politischen Durchbruch verdiente der promovierte Philosoph sein Geld als Schriftsteller.
- Zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane. Mit ihr hat er vier erwachsene Söhne.
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Und ergänzt auf Instagram: „PCR-Tests dürfen keine Frage des Geldbeutels sein.“ Schnelltests seien nicht immer zuverlässig. Daher sei es wichtig, dass es genügend PCR-Tests für alle gebe, „um jedem zu ermöglichen, sich und sein Umfeld zu schützen.“ Und weiter: „Aber die aktuell vorhandenen PCR-Kapazitäten reichten schlicht weg nicht: Dass die Tests jetzt kostenpflichtig werden, verschärft die soziale Spaltung immer weiter.“ Sie hat auch eine klare Forderung: „Es müssen jetzt schnellstmöglich genug öffentliche Kapazitäten aufgebaut werden, damit sich jeder kostenlos testen kann.“
Grüne Jugend: Künftiges Testsystem noch unklar
Doch noch ist gar nicht klar, wer künftig für die PCR-Tests bezahlen muss – und wer nicht. Da noch nicht öffentlich gemacht worden ist, wie das neue Testregime aussehen soll, ist es bislang nur Spekulation. Denkbar wäre auch, dass unter Priorisierung verstanden werden kann, dass manche Leute länger als die bisherigen 24 Stunden auf ihr Testergebnis warten müssen.
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Auf der anderen Seite kann eine bessere Anerkennung von positiven Schnell- und Selbsttests, wie Olaf Scholz ankündigte, dafür sorgen, dass Menschen einfacher in Quarantäne gehen können. Es müsste dann nicht erst ein positiver PCR-Test her, damit zum Beispiel Entschädigungszahlen bekommt. Bis die neuen Beschlüsse zum Testen bekannt gegeben werden, kann es allerdings noch ein paar Tage dauern. (evo)