Nach dem Klimagipfel in Lausanne war Greta Thunberg, das Gesicht der „Fridays for Future“-Bewegung, am Wochenende in Deutschland unterwegs. Die schwedische Aktivistin war bei einem Besuch im Hambacher Forst auf einem Bild neben Vermummten zu sehen. Das Foto sorgte für mächtig Wirbel. Nun soll die 16-Jährige aber mit einem neuen Preis ausgezeichnet werden.
Greta Thunberg: GQ zeichnet Klimaaktivistin mit Preis aus
Stefan Brink, baden-württembergischer Datenschutzbeauftragter, hatte die Vermummung im Netz nach dem Foto von Greta Thunberg verteidigt. „Nicht die Vermummung bedarf der Legitimation, sondern die Demaskierung. In einer idealen Welt kann jeder sein Gesicht zeigen – in unserer gibt es viele gute Gründe, das nicht zu tun“, schrieb Brink auf Twitter.
Unter anderem die Innenminister aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, Herbert Reul und Thomas Strobl, sowie der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster (alle CDU) hatten Brink für seine Äußerungen in der Zeitung kritisiert. Laut Bundesversammlungsgesetz ist es bei öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel verboten, sich zu vermummen.
„Greta Thunberg neben einer vermummte Person fühlt sich falsch an“
Auch die Gewerkschaft der NRW-Polizei (GdP) hat sich bei Twitter zu dem brisanten Foto im Hambacher Forst geäußert: „Greta Thunberg neben einer vermummte Person fühlt sich falsch an. Der Protest war und ist nicht von zivilen Ungehorsam getragen.“ Verletzte Polizisten und RWE-Beschäftige sowie Sachbeschädigungen seien Straftaten. „Das ist weit entfernt von den friedlichen Protesten der Bewegung ‘Fridays for Future’“, so die GdP.
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Vater Thunberg verteidigt seine Tochter
Jetzt hat sich auch der Vater der jungen Klimaaktivistin zu Wort gemeldet und seine Tochter verteidigt. „Bei so vielen Terminen können wir doch nicht alles wissen. Wir kommen dort an und dann gibt es einen Termin und eben Bilder“, sagte er gegenüber Stern. Sie respektiere die Aktivisten im Wald, habe sich das Foto so aber nicht ausgesucht. „Das war eine Überraschung. Es passiert“, fügte er hinzu.
Doch die Klimaaktivistin wird nun auch für ihr Engagement geehrt. Das britische „GQ“-Magazin zeichnet sie für ihren Einsatz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe aus.
Auf dem Cover der Oktober-Ausgabe des Männer-Magazins ist die 16-Jährige mit weißem Hemd und schwarzem Jackett zu sehen, darauf prangt in weißer Schrift die Frage: „Can you hear me?“ (zu Deutsch: Kannst Du mich hören?). Dabei zeigt sie mit ernstem Blick in die Kamera.
Auf Twitter bedankte sich Thunberg am Dienstag für den „Game Changer of the Year“-Preis, der ihr im Rahmen der britischen Men-of-the-year-Gala am 3. September verliehen werden soll.
In dem Sozialen Netzwerk erhält sie enorm viel Zuspruch von ihren Fans. Sie gratulieren ihr und bestärken sie in ihrem Tun. Wieder andere finden die Aktion nicht gelungen, sagen sie schaue „besessen“. Ein anderer Nutzer wolle jetzt sein „GQ“-Abo kündigen, gab er in den Kommentaren bekannt. (js mit dpa)