Das dürfte für Aufregung sorgen. Der baden-württembergischen Finanzministers Danyal Bayaz (Grüne) schlägt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters an. „Meine Generation muss sich auf längeres Arbeiten im Alter einstellen – auch wenn wir unseren Wohlstand halten wollen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa).“
„Ich halte das für viele Berufe auch zumutbar, da sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren fundamental verändern wird, körperlich anstrengende Arbeit wird weniger, Wissensarbeit wird mehr“, führt der 39-Jährige aus.
Rente: Bayaz wünscht sich ehrliche Debatte
Nach Bayaz gebe es drei Hebel, an denen man ansetzen könne. Hebel eins seien die Rentenbeiträge, die jedoch schon hoch seien, weswegen eine Anhebung dieser Beiträge Arbeit nur verteuern würden. Der zweite Hebel sei die Rentenhöhe. Doch die Rentenhöhe solle nicht weiter sinken. Die Menschen müssten davon weiter leben können.
„Bleibt also der dritte Hebel, das Renteneintrittsalter.“ Er wünsche sich eine ehrliche Debatte, sagte Bayaz. “ Diese betrifft auch gar nicht die aktuelle Rentnergeneration.“ Über dieses Thema zu sprechen sei jedoch schwierig. „Manchmal bekomme ich angesichts heftiger Reaktionen bei der Rentendebatte den Eindruck, dass in diesem Land vor allem Dachdecker leben. Von denen erwartet natürlich keiner, dass sie mit 67 oder 69 noch aufs Dach steigen.“
Den letzten Satz kommentiert der Historiker und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD in Dresden auf Twitter mit den Worten: „Und was ist nun ihr konkreter Vorschlag? Für Menschen, die körperlich arbeiten, haben sie nur diesen flapsigen Satz übrig.“ Auch die Reaktionen anderer zu Bayaz` Vorschlag fallen erwartungsgemäß hart aus:
- „Immer das Gleiche…Wasser predigen und Wein saufen…“
- „Gibt es eigentlich eine Vereinigung Neoliberale bei den Grünen?“
- „Sie dürfen gerne bis 70, 80 oder 90 im Büro sitzen aber lassen Sie andere, die körperlich schwer arbeiten, wie Bauarbeiter, Pflegepersonal usw. mit solchen kruden Fantasien außen vor! Völlig weltfremd!“