- Bundesumweltministerin Hendricks (SPD): Neues Sicherheitskonzept für Betuwe-Linie
- Feuerwehr-Vertreter sprechen von einem „aufgezwungenen Kompromiss“
- Bis zum Herbst ist eine erneute Begehung der Trasse geplant
An Rhein und Ruhr.
Für die Betuwe-Linie gibt es ein neues Sicherheitskonzept, so Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Beim Ausbau der 78 Kilometer langen Güterverkehrsstrecke von Oberhausen bis zur Landesgrenze in Emmerich wird es alle 600 Meter einen Zugang zur Trasse geben, auch dort wo Lärmschutzwände stehen. Zudem werden Feuerwehr, Kommunen und Bahn prüfen, wo weitere Rettungswege und Zugänge möglich sind. Zudem werden entlang der Strecke den Kommunen vom Land finanzierte Feuerwehrfahrzeuge angeboten, die mit dem so genannten Hytrans-Fire-System ausgestattet sind.
Die geländegängigen Feuerwehr-Fahrzeuge mit Hytrans-Fire-System (HTS) sind in der Lage, mit Hochleistungspumpen sehr große Mengen Lösch- und Kühlwasser zu liefern und haben bis zu vier km Schlauchleitung an Bord. In Emmerich und Duisburg sind bereits solche Fahrzeug (Stückpreis ca 500 000 Euro) stationiert.
Wie hoch die Kosten für zusätzliche Rettungswege und bis zu 28 Türen sind und sowie die Fahrzeuge sind, wurde von den Beteiligten nicht gesagt. Umweltministerin Barbara Hendricks sprach von einem Durchbruch. „Ich bin mir sicher, dass das Ergebnis die Akzeptanz für den Ausbau fördern wird“, so Hendricks.
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Streckenausbaus für NRW. Und der aus Weeze stammende Bahn-Vorstand Ronald Pofalla machte deutlich: Die Lösung verhindere, „dass es zu weiteren Verzögerungen beim Ausbau der wichtigen Güterverkehrsachse von europäischem Rang kommt.“ Es gebe nun eine verlässliche Basis für die weiteren Planungen. Denn: Denn „alle Parteien“ an dem Gespräch hätten sich darauf, keine Klagen gegen das Projekt einzureichen.
Genau das wird von den Feuerwehrvertretern bestritten – und von der ebenfalls an den Gesprächen beteiligten Weseler Bundestagsabgeordneten Sabine Weiss (CDU). Wesels Feuerwehrchef Thomas Verbeet sprach von einem „aufgezwungenen Kompromiss“, mit dem das Thema vor der Sommerpause beerdingt werden solle. Mit nur ein paar Türen und Fahrzeugen mehr sei es nicht getan.
Geklärt sei lediglich, dass bis zum Herbst eine erneute Begehung der Trasse geplant sei, so Sabine Weiss: „Erst wenn alle Feuerwehren in allen Kommunen zustimmen, ist das vom Tisch“, so Sabine Weiss. Auf Nachfrage erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit „alle Parteien“ seien Bund, Land, Bahn sowie die Stadt Oberhausen gemeint, die ihre Klage zurückziehe.