Das Internet bietet eine gigantische Quelle an Unterhaltung und Wissen. Doch darunter befinden sich auch viele Informationen, die absichtlich falsch verbreitet wurden. Besonders durch den Ukraine-Krieg hat sich die Anzahl der Fake News im Netz vervielfacht.
Dabei sind russische Fake-Nachrichten durch Putins Kreml nicht leicht zu durchschauen. Wie lässt sich also prüfen, ob etwas im Internet stimmt oder nicht?
+++ Dazu interessant: Bezahlt die Ampel Radwege in Peru? Das ist wirklich dran +++
Sorge um Putins Fake News wächst
Die Mehrheit der Deutschen sieht die Demokratie durch absichtlich verbreitete Falschinformationen massiv gefährdet. Nach Meinung von 81 Prozent der Befragten bedeutet Desinformation im Internet eine Gefahr für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt, wie die Bertelsmann-Stiftung am Mittwoch (28. Februar) mitteilte. Am häufigsten werde Desinformation in sozialen Medien, auf Blogs und Nachrichtenseiten sowie in Messenger-Diensten wahrgenommen.
Bei der Einschätzung von Motiven für die Verbreitung von Falschinformationen herrsche bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage große Einigkeit, hieß es weiter. Über 90 Prozent sagten, dass damit die politische Meinung in der Bevölkerung beeinflusst werden solle. Ähnlich hoch sind die Werte demnach für die Beeinflussung des Wahlausgangs und die Spaltung der Gesellschaft (86 beziehungsweise 84 Prozent). Am häufigsten kommen Fake News nach den Befragten bei umstrittenen Themen wie Einwanderung, Gesundheit, Krieg und Klimakrise vor.
Russlands Propaganda-Taktiken
Im Zuge des Ukraine-Kriegs legte auch Moskaus Propaganda-Apparat noch einmal ordentlich nach. Nach „Spiegel“-Angaben soll Russland allein Ende Januar mit einer großen Kampagne versucht haben, mehr Unmut gegen die Ampel-Regierung zu schüren. Das Auswärtige Amt habe dabei eine russische Desinformationskampagne auf der Onlineplattform X aufgedeckt. 50.000 gefälschte Nutzerkonten haben demnach insgesamt mehr als eine Million deutschsprachige Tweets abgesetzt, um Fake News zu verbreiten.
Gerne greift russische Propaganda auch auf Bilder und Videos zurück. Im Zuge des Ukraine-Kriegs fanden sich im Internet viele Ausschnitte von verletzten Menschen, Raketenangriffen, zerstörten Häusern und Militärfahrzeugen. Dabei ist auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar, ob das Material tatsächlich echt ist.
Auch echte Videos werden benutzt, um falsche Informationen zu verbreiten. Anfang April 2022 ging ein Video von einer alten Dame um die Welt. Diese begrüßte russische Soldaten in der östlichen Ukraine mit einer roten Fahne in der Hand. Putins Regime nutzte diesen Einzelfall als angeblichen Beweis, dass in der Ostukraine alle Menschen über den russischen Einmarsch begeistert sind.
Was tun gegen Fake News?
Falsche oder irreführende Nachrichten können große Verunsicherung oder Panik verbreiten. Dabei hilft es, die Inhalte kritisch zu hinterfragen. Solche Inhalte sollten daher nicht ungeprüft weitergeleitet werden. Teile keine Inhalte, die zweifelhaft herüberkommen. Nutze immer mindestens zwei weitere Quellen, um die Info abzugleichen.
Mehr News:
Einzelne Falschmeldungen werden von Öffentlich-rechtlichen Medien und anderen unabhängigen Organisationen im sogenannten „Fact-Checking“ überprüft. Diese stellen sie dann richtig. Das Recherchezentrum „Correctiv“ und auch die Deutsche Presse-Agentur (dpa) prüft aktuelle und international kursierende Desinformation und Falschmeldungen zum Krieg in der Ukraine, gibt das Bundesinnenministerium in einem Infoblatt an.
(mit dpa)