Martin Sonneborn strebt eine dritte Amtszeit im Europaparlament an. Entscheiden wird sich dies bei der Europawahl am 09. Juni. Vor fünf Jahren erhielt Die Partei 2,4 Prozent aller deutschen Stimmen – doch vor der kommenden Abstimmung steht auch seine Partei vor einer großen Herausforderung.
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Denn auch ihm drohen die jungen Wähler wegzulaufen, unter der Generation Z erfreut sich die Europawahl keiner großen Beliebtheit. Gerade für Protestparteien, wie sie Die Partei eine ist, eine Hiobsbotschaft. Doch Sonneborn hat eine durchaus attraktive Lösung.
Europawahl: „Wir fordern ein Döner-Bier-Menü“
Im Interview mit unserer Redaktion kann Sonneborn den Unmut der Menschen nachvollziehen, denn „dass man eine derart schlechte Regierungsarbeit verantworten kann, das hat mich dann doch beeindruckt“. Sich aber aus Protest dem „Fliegenschiss der deutschen Parteiengeschichte“, also der AfD, anzuschließen, sei der völlig falsche Weg. Lieber sollten die jungen Menschen seinem Angebot lauschen.
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„Ich habe grade eine E-Mail bekommen von zwei jungen Mädchen. Sie haben mir geschrieben, sie hätten ein Patentrezept, wie wir nicht nur die Europawahl 2024 gewinnen, sondern auch die nächste Bundestagswahl: Wir müssten nur zur Bier-Preisbremse auch eine Döner-Preisbremse einführen. Weil man ja am Tag nach dem Biertrinken immer sehr großen Hunger habe.“
Martin Sonneborn, Spitzenkandidat Die Partei, im Interview mit unserer Redaktion
Ein genauerer Blick in das Wahlprogramm hätte den Mädchen verraten, dass es die Forderung nach einer Döner-Preisbremse schon lange gibt – und Sonneborn setzt noch einen darauf!
„Ich habe den beiden dann geschrieben, dass wir nicht nur eine Bier- und eine Döner-Preisbremse, je drei Euro, sondern sogar noch eine Menü-Preisbremse fordern. Bier und Döner zusammen für fünf Euro.“
Martin Sonneborn, Spitzenkandidat Die Partei, im Interview mit unserer Redaktion
Auch die etablierten Parteien hätten erkannt, wie erfolgreich sein Wahlkampf ist. Nicht ohne Grund würden sie die Döner-Kampagne schamlos abkupfern. „Lustigerweise haben sich jetzt die SPD, die Linken, die Grünen und die FDP des Themas angenommen und geben das als eigene Idee aus. Ich selbst habe Kevin Kühnert gesehen, der damit für die Europawahl 2024 warb. (…) Das zeigt andererseits, dass wir einen gewissen Einfluss haben und Ideen in die Politik einspeisen können. Das gibt mir Hoffnung, dass wir demnächst auch humanistische Positionen einbringen können.“
Mit Blick auf das geringe Interesse an der Europawahl, insbesondere unter den Jungwählern, sagt er: „Es gibt keine Politikverdrossenheit im Land, sondern nur eine Parteienverdrossenheit“. Sofern die verdrossenen Menschen eine „intelligente Protestpartei“ mit „humanistischen Standpunkten“ wählen wollen, sollten sie ihr Kreuz doch bitte bei irgendeiner Kleinpartei setzen. Am besten bei seiner Partei.