In München findet die Handwerksmesse statt. Zur Eröffnung sind Robert Habeck und Markus Söder am Start. Doch dann kommt es zum Energie-Kampf zwischen den beiden.
Beide streiten sich mitten auf der Bühne. Grund dafür ist der Ausstieg aus der Atomkraft.
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Energie-Kampf zwischen Söder und Habeck
Vize-Kanzler Robert Habeck und CSU-Chef Markus Söder besuchten zusammen die Eröffnung der Handwerksmesse in München. Doch mitten auf der Bühne kam es zu einem eiskalten Energie-Schlagabtausch zwischen den beiden Politikern. Der bayerische Ministerpräsident kritisierte dabei das Aus für die deutschen Atomkraftwerke als unvernünftig. Andere europäische Länder hätten die Atomkraft sogar ausgebaut.
Söder stellte seine klare Forderung in Richtung Habeck: „Ausbau erneuerbarer Energien braucht es auf jeden Fall. Aber in der Zwischenzeit sollten wir nicht Ersatz durch Kohle suchen, sondern Kernenergie nutzen.“ Habeck verteidigte das Vorgehen der Bundesregierung: „Wir haben die bestehenden drei Kraftwerke länger laufen lassen.“
Habeck holt gegen Söder aus
Dann holt Habeck noch einmal richtig aus. Er hält Söder vor, dass er noch 2011 selber dafür gewesen sei, von der Atomkraft loszukommen. „Ihr Argument wäre stärker, wenn sie sagen würden, WIR haben einen Fehler gemacht, nicht DIE ANDEREN“, warf er Söder vor. „Sie wollten doch sogar zurücktreten.“
Das lässt Söder nicht lange auf sich sitzen. „Waren Sie dabei?“, fragt er Habeck giftig. Habeck bejaht die Frage. „Im Kabinett in Bayern?“ hakt der CSU-Chef nach. „Nein, da nicht.“ Er griff Söder dann direkt an. „Es ist schwierig, wenn Bayern sagt: Wir wollen Atomkraft, aber kein Endlager! Da muss halt jeder seine politische Glaubwürdigkeit überprüfen.“
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Markus Söder war zu Zeiten von Fukushima einer der ersten CSU-Politiker, die nach Fukushima auf einen schnelleren Atomausstieg drängten. „Wir wollen auch aussteigen, aber eben nur später, weil Deutschland den vollständigen Übergang zu erneuerbaren Energien jetzt noch nicht schaffen kann. Der Umstieg muss jetzt schneller umgesetzt werden, als bisher geplant“, betonte Söder 2011 in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
(Mit dpa)