Der frühere Schatzmeister der Brandenburger Grünen, Christian Goetjes, muss wegen gewerbsmäßiger Untreue ins Gefängnis. Das Landgericht Potsdam verurteilte ihn am Montag zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren, weil er 274.000 Euro von Parteikonten veruntreut hatte.
Potsdam.
Weil er über Jahre hinweg die Parteikonten plünderte, muss der ehemalige Schatzmeister der Brandenburger Grünen für mehrere Jahre ins Gefängnis. Christian Goetjes wurde am Montag nach viertägiger Verhandlung am Landgericht Potsdam zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Das Gericht sprach ihn der gewerbsmäßigen Untreue schuldig.
Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre und neun Monate Haft gefordert. Goetjes war angeklagt, zwischen 2010 und 2011 rund 274.000 Euro von Parteikonten veruntreut zu haben.
Haftbefehl wieder in Vollzug gesetzt
Die Richter folgten dem Antrag des Staatsanwalts und setzten den Haftbefehl wieder in Vollzug. Die Kammer begründete das mit erheblichen Fluchtanreizen. Das Strafmaß sei höher als vom Angeklagten zu erwarten gewesen sei. Zudem fehlten persönliche Bindungen, auch gebe es weitere Ermittlungsverfahren in Berlin.
Die Grünen-Landesvorsitzenden Annalena Baerbock und Benjamin Raschke sagten, mit dem Urteil gegen Goetjes sei „eines der schwersten Kapitel“ für die Partei abgeschlossen. „Wir sind froh, uns jetzt wieder voll und ganz der politischen Arbeit widmen zu können.“ Der Prozess habe verdeutlicht, dass Goetjes mit viel krimineller Energie gehandelt und der Partei bewusst großen Schaden zugefügt habe.
Die Partei habe den Betrug aufgearbeitet und Konsequenzen gezogen. Dabei habe sie insbesondere die Lücken im Finanzsystem geschlossen. (dapd)