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Döner-Preisbremse für 4,99 Euro soll kommen – für vier Milliarden Euro!

Lange wurde die Döner-Preisbremse gefordert. Jetzt könnte es sie tatsächlich geben. Denn eine Partei hat sich der Sache angenommen.

Neues Druckmittel in der Europawahl könnte die heiß ersehnte Döner-Preisbremse sein.
© Chris Emil Janßen/Manfred Segerer

Folge 4: Warum es den "deutschen" Döner in der Türkei gar nicht gibt

Die jungen Leute interessieren sich heute gar nicht mehr für Politik? Stimmt nicht, eine Forderung an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist sogar viral gegangen, wurde von vielen Usern in den sozialen Medien aufgegriffen und neu interpretiert. Das ist die Forderung, nach einem Döner, der nicht mehr so teuer sein soll.

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Klingt simpel, ist es aber nicht. Döner ist eines der beliebtesten Fastfood-Gerichte in Deutschland und es gibt ihn, besonders in den Großstädten, in den verschiedensten Variationen. Doch nicht zuletzt wegen der Inflation, nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, ist der Döner für viele Menschen preislich nicht mehr so oft drin.

Vier Milliarden Euro für Döner

Selten kostet er noch unter fünf Euro, manchmal blättert man einen Zehner hin. Das stört viele, vor allem junge Menschen und sie etablieren den Ausruf: „Olaf-Abi, mach Döner drei Euro!“ auf Social Media. Auch bei öffentlichen Auftritten wird der Kanzler immer wieder mit den Rufen konfrontiert. Doch während Scholz die Forderung nach einer Döner-Preisbremse verneint und auf die freie Marktwirtschaft verweist, nehmen andere Parteien das Thema ernster.

Der SPD-Politiker Freddy Augustin aus Berlin, der für die Europawahl kandidiert, eröffnete vor einigen Wochen seinen Wahlkampf mit einem Angebot 100 Döner für 3 Euro. Unser Partnerportal „Berlin.Live“ berichtete.


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Die jugendpolitische Sprecherin der Linken, Kathrin Gebel, hat in einem Vorstandspapier, das dem „Stern“ vorliegt, die Döner-Preisbremse gefordert. Darin fordert Gebel, der Döner dürfte künftig nicht mehr als 4,90 Euro an Imbiss-Buden kosten. Die übrigen Kosten für den Streetfood-Hit soll der Staat übernehmen.

Linke fordert Döner-Preisbremse

In Gebels Vorstandspapier heißt es: „Jedes Jahr werden in Deutschland 1,3 Milliarden Döner gegessen“. Weiter wird vorgerechnet: „Wenn der Staat für jeden Döner drei Euro zuzahlt, kostet die Döner-Preisbremse knapp vier Milliarden.“ Zudem sollen alle Bundesbürger einmal in der Woche einen „Dönergutschein“ vom Staat erhalten. Würde diese Forderung durchgehen, hätten die zahlreichen TikTok-User Erfolg gehabt. So würde nicht nur klar, dass der Döner aus der deutschen Politik nicht wegzudenken ist, sondern auch der Einfluss der sozialen Medien.