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Christian Lindner: Kachelmann und Käßmann auf 180 wegen Hochzeit – „Kirche entweiht“

Christian Lindner: Kachelmann und Käßmann auf 180 wegen Hochzeit – „Kirche entweiht“

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Strahlendes Paar: Lindner und Lehfeldt heiraten auf Sylt

Journalistin Franca Lehfeldt und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) haben sich in einer Kirche in Keitum auf der friesischen Insel Sylt das Ja-Wort gegeben.

Der meinungsstarke Meteorologe und TV-Moderator Jörg Kachelmann lässt Dampf ab zur Hochzeit von Christian Lindner auf Sylt. Dem Wetterexperten ist die kirchliche Hochzeit ein Dorn im Auge.

Auch die berühmte Theologin Margot Käßmann kann nur den Kopf über die kirchliche Trauung von Christian Lindner und Franca Lehfeldt auf der Nordsee-Insel schütteln.

Christian Lindner und Franca Käßmann: Kachelmann und Käßmann sehen wegen kirchlicher Hochzeit rot

Kachelmann meinte auf Twitter sogar, dass er als Reaktion auf die Lindner-Hochzeit direkt aus der Evangelischen Kirche (EKD) ausgetreten wäre, wenn er in Deutschland wohnen würde. Seine Begründung: Die EKD habe „eine Kirche durch kirchenferne und via asoziale Politik unchristliche Menschen de facto entweihen lassen“. Harter Tobak vom TV-Mann, doch auch Pastorin Käßmann ist gar nicht einverstanden, dass die evangelische Kirche St. Severin in Keitum dem prominenten Paar eine Bühne bot.

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In ihrer Kolumne für die „Bild am Sonntag“ fragt die Theologin: „Weshalb wünschen zwei Menschen eine kirchliche Trauung, die bewusst aus der Kirche ausgetreten sind, ja öffentlich erklärt haben, dass sie sich nicht als Christen verstehen?“ Bei der Hochzeit sei es nicht um die christliche Botschaft, sondern nur um die schöne Kulisse als Rahmen gegangen. „Sylt, viel Prominenz, Champagner – und eine Kirche. Wofür die Kirche inhaltlich steht, ist dabei offenbar egal“, kritisiert Käßmann im Blatt. „Das ist empörend, denn es hat ein Promi-Bonus-Geschmäckle.“ Eine Kirche dürfe nicht zu einer billigen Eventlocation werden.

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Jedoch erlaubt die evangelische Nordkirche nach einem Beschluss aus dem Jahr 2020, dass ein sogenannter „Kasualgottesdienst“ auf Anfrage auch dann gefeiert werden darf, wenn Menschen keine Kirchenmitglieder sind. Darunter fällt auch eine Trauung. Ein Anspruch bestehe darauf aber nicht.

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Mit diesem Angebot will man ermöglichen, dass das Evangelium, also die biblische Botschaft, mehr Menschen verkündet wird und Nicht-Mitglieder dazu eingeladen werden, Mitglieder zu werden. Normalerweise ist es aber üblich, dass zumindest ein Partner bei einer kirchlichen Trauung Mitglied der Evangelischen Kirche ist.