Die Lage für UN-Soldaten in Mali, und damit auch für die dortig stationierten Soldaten der Bundeswehr, spitzt sich zu. Am Mittwochabend wird der Verteidigungsausschuss des Bundestags in einer Sondersitzung das weitere Vorgehen beraten.
Die regierende Militärjunta in Mali, die sich 2021 an die Macht putschte, entzog nun der Luftwaffe die Erlaubnis, dass Transporter des Typs A400M das Land überfliegen dürfen.
Lage für Bundeswehr-Soldaten in Mali spitzt sich zu – Stimmung im Land droht zu kippen
Brisant: Ohne die Überfluggenehmigung ist eine lückenlose Rettungskette für das deutsche Minusma-Kontingent gefährdet, also die Kräfte der dortigen UN-Mission.
Zudem wird ausländischen Soldaten, darunter auch Bundeswehr-Kräften, der Aufenthalt auf einem Teil des Flughafens in der Hauptstadt Bamako, auf dem sich auch ein UN-Stützpunkt befindet, nicht mehr erlaubt. Sie alle müssen das Betriebsgelände der Firma „Sahel Aviation Services“ innerhalb von 72 Stunden verlassen.
FDP-Experte wegen Mali-Einsatz der Bundeswehr in Sorge: „Gefährdung unserer Soldaten nimmt dann exponentiell zu“
„Nachdem die malische Putschistenregierung die Franzosen bereits aus dem Land hinaus komplimentiert hat, nimmt die Zahl der Nadelstiche gegen uns ganz erheblich zu“, erklärte der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Müller, am Mittwoch der dpa.
Müller warnte: „Wenn sich die Stimmung vor Ort wendet und die Bevölkerung uns als fremde Besatzer statt als ‚Freund und Helfer‘ ansieht, dann nimmt die Gefährdung unserer Soldaten exponentiell zu.“
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Der FDP-Verteidigungspolitiker Müller sagte, bei einem Abzug der UN-Friedensmission Minusma würde die Sahel-Region instabiler. Es drohten neues Leid und Elend sowie Flüchtlingsströme nach Europa.
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Mali setzt auf russische Söldner – Bundeswehr wird aus dem Land geekelt
„Die russischen Söldner, auf die die Malier jetzt setzen, haben andere Interessen als Frieden, Stabilität und medizinische und humanitäre Versorgung. Auf der anderen Seite steht die Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten immer an oberster Stelle“, so der FDP-Politiker. Vor diesem Hintergrund müssten jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden. (mag mit AFP und dpa)