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Bundestag: Stilexperte fällt klares Urteil – ist das Steuergeld für die Minister gut angelegt?

Anzug und Krawatte, Rock und Bluse – die Ampel-Minister müssen öffentlich gut gekleidet auftreten. Gelingt ihnen das auch? Ein Modeberater fällt Urteile.

Anzug und Krawatte, Rock und Bluse – die Ampel-Minister müssen öffentlich gut gekleidet auftreten. Gelingt ihnen das auch? Ein Modeberater fällt Urteile.
© IMAGO/NurPhoto

Die Ampel-Minister Habeck, Baerbock, Lindner privat

Sie sind die Ampel-Minister und Teil der Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz. Annalena Baerbock (Grüne), Robert Habeck (Grüne) und Christian Lindner (FDP). In der aktuellen Bundesregierung ist Baerbock Außenministerin, Habeck Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Lindner Bundesfinanzminister. Doch was ist über das Privatleben der dreien bekannt?

„Die Kleidung und das Verhalten müssen der Würde des Hauses entsprechen“, besagt die Hausordnung  des Deutschen Bundestages. Abgeordnete müssen sich entsprechend kleiden, dürfen etwa nicht in kurzer Hose oder in T-Shirts mit Aufdruck das Gebäude betreten.

Meist sieht man die Ampel-Minister aber schick in Kleidern oder Anzügen gekleidet. Und das lassen sich Annalena Baerbock (Grüne), Olaf Scholz (SPD) oder Christian Lindner (FDP) wohl auch einiges kosten. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, beliefen sich allein in der ersten Hälfte des Jahres die Kosten „für Friseure, Visagisten, Kosmetiker und Fotografen in den Bundesministerien“ auf fast eine halbe Million Euro. Doch ist das Geld der Steuerzahler überhaupt gut angelegt? Stilcoach Andreas Rose gibt Aufschluss und fällt klare Urteile über die Minister-Looks.

Bundestag: Baerbock verschlingt am meisten

„Das steuerfinanzierte Selbstinszenierungsbudget (Styling, Make-up, Fotografen etc.) der Ampel ist opulent“, so Rose auf Anfrage. Vor allem Außenministerin Annalena Baerbock zählt dem Bericht zufolge zu denjenigen, die am meisten ausgeben. Allein ihrer Maskenbildnerin zahlt sie monatlich eine eine Pauschale von 8.925 Euro. Insgesamt fiel sie mit 136.552,50 Euro ins Gewicht.

Aber: „Rein modisch betrachtet ist das Geld bei den meisten der hier vorgestellten Politikern sehr solide investiert“, betont der Frankfurter Modeberater, der seit mehr als drei Jahrzehnten in der Branche tätig ist.

Bundestag: „Bella figura weltweit“

Annalena Baerbock (Grüne)

„Mit dem Anti-Establishment-Dressing der 1980er-Jahre Grünen hat Annalena Baerbock so wenig gemein wie mit deren Inhalten. Dafür stimmt die Verpackung. Ihr Make-up-Verbrauch übersteigt den jedes Hollywood-Blockbusters. Wer ähnlich viel reist wie die Queen und sich vielleicht für eine hält, braucht einfach perfekte Auftritte. Bella figura weltweit. Das gelingt der Außenministerin optisch zweifellos. Vermutlich ist es auch noch nicht vielen deutschen Politikerinnen passiert, dass ihre Klamotten im Internet gesucht werden.“

Robert Habeck (Grüne)

„Habeck ist quasi der Lindner der Grünen. Er kann stundenlang mit sich selbst diskutieren. Zum Glück hat er fitte Berater, die ihm in den richtigen Anzug helfen. Und fleißige Fotografen, die wissen, worauf es ankommt. Mit der ehemaligen Turnschuh- und Strickpulli-Partei verbindet ihn nichts mehr. Modisch eine gute Entscheidung, ökologisch und friedenspolitisch ein Flop.“


„Aber schick und Lauterbach, das passt zusammen wie Rolling Stones und Aufhören. Never ever.“

– Andreas Rose, Stil- und Modeberater

Karl Lauterbach (SPD)

„Seit dem blitzkriegartigen Ende der Corona-Pandemie wirkt Cannabis-Kalle um einiges entspannter. Auch der Verzicht auf die Besserwisserfliege hat ihm optisch gutgetan. Das offene Hemd und die Zufallsfrisur unterwandern die restliche Lehreroptik, die ihm seine runde Metallbrille und der spießige eukalyptusbonbongrüne Pullunder verpassen. Wirklich schick ist das nicht. Aber schick und Lauterbach, das passt zusammen wie Rolling Stones und Aufhören. Never ever.“

Bundestag: „Scholz müsste im Pyjama auftreten“

Christian Lindner (FDP)

„Ein Mann im Dauer-Selfie-Modus. So gesehen ist er gut beraten mit seinen tippitoppi gestylten dauerferienblauen Anzügen und den geschmackvoll gemusterten Krawatten. Und klar, die FDP steht schon länger für 100 Prozent Oberfläche als alle anderen. So gesehen überrascht es nicht, dass der Bundesregierungsdressman aus ihren Reihen kommt.“


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Olaf Scholz (SPD)

„Um kognitive Dissonanz zu vermeiden, müsste Scholz eigentlich im Pyjama auftreten. Diesen Dauerschlafzimmerblick hat nicht mal Sylvester Stallone hinbekommen. Schwarz steht ihm deutlich besser als Grau, denn es kontrastiert seine leitzordnerfarbene mimische Performance. Wir empfehlen ihm richtig Farbe: Navy Blau, vielleicht auch mal Pink. Kaputtmachen kann er nichts.“

Mode- und Stilberater Andreas Rose betont abschließend: „Aufwendige optische Inszenierung statt überzeugender Inhalte prägt die Politik der Ampel.“ Das gelinge ihr gut. Und: Vor allem Annalena Baerbock profitiere „von der Professionalität ihrer Styling-Taskforce“. Das sei kein Wunder bei dem Budget. Denn: „Damit könnte man auch eine Horde Nilpferde dynamisch aussehen lassen“, urteilt Rose und gibt den Ministern noch einen Tipp: „Den Herren wäre noch etwas mehr farblicher Mut zu wünschen.“