So schlimm sei die Postfaschistin Giorgia Meloni als Regierungschefin Italiens doch gar nicht, meinen mittlerweile nicht wenige (für manche war ihre Wahl aber ein Albtraum: „Möchte nicht unter Meloni sterben“). Nun zeigt sie mit ihrer Regierung aber ein anderes Gesicht – mit knallharten Sozialkürzungen. Die Regierung schafft das italienische Bürgergeld ab!
Das treibt Millionen Menschen in Italien in die Verzweiflung. Vor allem im abgeschlagenen Süden des Landes.
Jeder muss sehen, wie er klarkommt
Das ZDF hat im Städtchen Bacoli bei Neapel recherchiert. Hier lebt rund jeder Sechste direkt oder indirekt von der Staatsleistung. Ein Betroffener der Kürzungen ist der 49-jährige Familienvaterone Lorenzo Barone. Ab Januar wird er ohne die Sozialhilfe von 780 Euro da stehen. Dann nämlich läuft das Bürgergeld-Projekt aus, das ihn noch über Wasser hält.
„Wir wissen nicht, was mit uns passiert“, klagt Barone. „Wenn sie uns das Bürgergeld wegnehmen, sind wir am Ende. Es wird wirklich das Ende sein!“
Mehr über das italienische Bürgergeld:
- auf italienisch „reddito di cittadinanza“
- eingeführt 2019 von der Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega
- im ersten Halbjahr erhielten 2,7 Millionen Italiener das Bürgergeld
- 70 Prozent davon in Süditalien
Bürgergeld sicherte Überleben von vielen im Süden Italiens
Der Bürgermeister von Bacoli warnt im ZDF-Gespräch vor einer „sozialen Bombe“, die zu explodieren droht. Das Problem im wirtschaftlich schwach aufgestellten Süden: Es gibt kaum vernünftige Arbeit. So könnten Menschen wie Barone als letzten Ausweg in Schwarzarbeit gedrängt werden – zu Niedriglöhnen.
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Doch Regierungchefin Meloni will nicht von ihrem Kurs abweichen. Nur noch Menschen über 60 Jahre, jene mit Behinderungen sowie mit minderjährigen Kindern sollen noch Sozialhilfe erhalten. Maximal 500 Euro. Die anderen sind aus ihrer Sicht „arbeitsfähig“ und damit selbst für ihr Einkommen verantwortlich – wie auch immer.