Anfang Mai ist das 49-Euro-Ticket in Deutschland erhältlich. Der 9-Euro-Ticket-Nachfolger bekommt aber nur wenig Zuspruch. Die Kosten dafür seinen viel zu hoch für Bedürftige, die das neue Bürgergeld beziehen.
Dazu kommt ein weiterer Teil, der für Unmut sorgt. Der Kauf des 49-Euro-Tickets dürfte für viele nämlich ein großes Problem darstellen. Viele Bürgergeld-Bezieher werden im Regen stehen gelassen.
Bürgergeld: Großes Problem beim Ticket-Kauf
Mit dem Deutschlandticket verkündete Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) „ein echtes Multitalent“. Der Plan ist, den Nahverkehr attraktiver zu gestalten. Dadurch sollen mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren, statt mit dem Auto. Vor allem will man Bürgerinnen und Bürger entlasten. Doch viele Verbände zweifeln an dem Konzept: Der Preis für das Ticket ist viel zu hoch. Auch bleiben Menschen ohne Computer oder Smartphone außen vor, da es nur digital erhältlich ist.
Der Bundesbehindertenbeauftragte Jürgen Dusel fordert daher bei der „Bild“, dass das neue Ticket auch an Schaltern oder Automaten erhältlich sein sollte. Es gebe noch immer Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zum Internet haben. Bundesverkehrsminister Wissing sieht bei dem digitalen Erwerb aber das Problem nicht. Neben einer App gebe es für Reisende ohne Smartphone eine Chipkarte als Ticketalternative. Ein Papier-Ticket soll es weiterhin nicht geben: „Wir wollen niemanden überfordern, aber das mit dem Nadeldrucker ausgedruckte Papierticket ist nicht die Zukunft“, sagte der FDP-Politiker zu „t-online“.
Bürgergeld: Günstigeres Ticket für Bedürftige?
Kommt zumindest ein ermäßigtes Ticket für Bezieher des Bürgergelds? Viele Bedürftige leiden schließlich unter den hohen Preisen für Energie und Lebensmittel. Auch lässt der Bürgergeld-Regelsatz von 502 Euro keinen Spielraum für ein teures Ticket von 49 Euro. Doch ein ermäßigtes Ticket ist auf Bundesebene nach wie vor nicht geplant.
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Viele Bundesländer diskutieren aber über ein Sozialticket als Ersatz. Für NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer wäre ein solches „NRW-Ticket“ immer noch möglich. Andere Bundesländer wie Hessen planen ein vergünstigtes, landesweites Nahverkehrsticket für Geringverdiener. Das Ticket koste pro Monat nur 31 Euro und sei erhältlich für Menschen, die Anspruch auf Bürgergeld, Wohngeld Plus oder Sozialhilfe haben.