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Wagenknecht-Partei BSW: Neue Umfrage ist kaum zu fassen – Tsunami in Ostdeutschland?

Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ kommt vor allem im Osten Deutschlands gut an. Eine neue Umfrage zeigt: Jeder Zweite erwägt, BSW zu wählen!

Mitglieder des BSW sprachen mit unserer Redaktion über ihre Beweggründe für den Parteieintritt.
Mitglieder des BSW sprachen mit unserer Redaktion über ihre Beweggründe für den Parteieintritt. Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Im Herbst stehen in Ostdeutschland gleich drei Wahlen an: In Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Dabei scheint auch die neue Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)“ für Furore zu sorgen.

Nun zeigt eine neue Studie, dass sie vor allem im Osten der Republik auf große Zustimmung stößt. Eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ergab: 40 Prozent aller Ostdeutschen könnten sich vorstellen, Wagenknechts Partei zu wählen. Das heißt, fast jeder zweite Ostdeutsche könnte sich vorstellen, sein Kreuz bei Wagenknecht und Co. zu machen!

In Gesamtdeutschland sieht es für die BSW etwas schlechter aus – hier könnten sich 24 Prozent vorstellen, die Partei zu wählen. Auch in der Sonntagsfrage liegt sie bei soliden 7 Prozent und lässt damit die FDP locker hinter sich. Für eine neu gegründete Partei sind dies auffallend hohe Werte. Warum wollen so viele die Wagenknecht-Partei wählen?

BSW-Wähler aus allen politischen Spektren

Die Anziehungskraft der BSW erstreckt sich über ein breites politisches Spektrum. Nicht nur ehemalige Anhänger der Linken, der früheren Partei von Sahra Wagenknecht, fühlen sich angezogen, sondern auch Wähler, die traditionell andere Parteien wählen. So stammten bei der Bundestagswahl 2021 nur 14 Prozent der BSW-potentiellen Wähler von den Linken, während 25 Prozent zuvor CDU/CSU und 19 Prozent die SPD wählten. Ein signifikanter Anteil kam auch von der AfD (15 Prozent) und den Grünen (13 Prozent).

Hauptgrund für die breite Unterstützung scheint eine tiefe Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik der etablierten Parteien zu sein, die von fast 70 Prozent der potenziellen Wähler geteilt wird. Sahra Wagenknecht selbst ist für viele ein weiterer Grund, ihrer Bewegung eine Chance zu geben, fast zwei Drittel der Befragten schätzen ihre Persönlichkeit und Führungsstärke.

Russland-nahe Politik

Besonders umstritten ist jedoch die Haltung des BSW zur Russlandpolitik. Sahra Wagenknecht wird immer wieder eine Nähe zu Russland nachgesagt. Doch fast die Hälfte der Befragten geben das sogar als Grund für ihre Unterstützung an. Andere inhaltliche Positionen des BSW scheinen aber weniger zu überzeugen und werden nur von 22 Prozent der Befragten als Motiv genannt.

Die Wählerschaft des BSW ist vielfältig, sowohl Männer als auch Frauen und verschiedene Altersgruppen fühlen sich offenbar von der Partei angesprochen. Obwohl die Partei Wähler aus dem gesamten politischen Spektrum anspricht, zeigt die Analyse, dass das BSW besonders bei Personen aus dem politischen Rand beliebt ist.



Politische Ränder

So können 22 Prozent dem rechten bzw. rechtsradikalen Spektrum zugeordnet werden. Zusätzlich können satte 19 Prozent der potenziellen Wähler als linksradikal oder ausgeprägt links gelten. Bei der AfD sind es mit 59 Prozent zwar deutlich mehr – dennoch ist die Zahl deutlich höher als bei allen anderen Parteien.

Es bleibt abzuwarten, ob die Wagenknecht-Partei bei den anstehenden Wahlen in Ostdeutschland tatsächlich so erfolgreich sein wird.