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BSW-Basis wird unruhig! Scheitert Wagenknecht-Partei? „Gut angefangen – jetzt desolat“

Scheitert das BSW-Projekt von Sahra Wagenknecht kläglich? In einer Facebook-Gruppe ihrer Anhänger werden erste Zweifel laut.

Wagenknecht: BSW-Basis wird unruhig.
© IMAGO/Bernd Elmenthaler

BSW: Darum sind die Mitglieder in die Wagenknecht-Partei eingetreten

Auf dem ersten Parteitag des "Bündnis Sahra Wagenknecht" sprachen die Delegierten über ihre Gründe, in die Partei einzutreten.

In Teilen der Basis der Wagenknecht-Partei BSW rumort es. Im Januar erst wurde das Bündnis offiziell zur Partei, doch aus Sicht mancher Anhänger verläuft der Prozess zu wenig erfolgreich.

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In einer Facebook-Gruppe, die sich „BSW Bündnis Sahra Wagenknecht – die Basis“ nennt, diskutieren Sympathisanten, Unterstützer und potenzielle Wähler der neuen Partei rege. Erste äußern dort schon Zweifel am ganzen Projekt.

Umfragewerte kommen nicht hoch

“Die Umfragewerte sinken weiter für das BSW. Ausgangswerte waren zwischen 11 bis 14 Prozent vor vier Wochen noch. Woran liegt es? Strategie und Taktik sind offensichtlich nicht nachhaltig. Außenwirkung desolat wie bei ‚Aufstehen‘. Gut angefangen, schnell rückläufig!”, urteilt ein pessimistischer Wagenknecht-Anhänger.

Er spielt auf die aktuellen Umfragen ab, in denen das BSW nur noch bei rund 5 Prozent liegt. Lediglich bei INSA kommt die Wagenknecht-Partei aktuell auf 6 Prozent. Ein Raketenstart sieht anders aus. Vor der Parteigründung hielten manche Demoskopen und Experten zweistellige Wahlergebnisse für denkbar, zumindest wurde ein solches Potenzial in der Wählerschaft ausgemacht.

Endet das BSW wie das Wagenknecht-Projekt „Aufstehen“?

Verpufft die Parteigründung also wie einst die Sammlungsbewegung „Aufstehen“, die Sahra Wagenknecht 2018 initiierte? Damit wollte sie Aktivisten und Politiker in linken Parteien vernetzen – von der SPD, den Grünen bis zur Linke. Ein Jahr später gab Wagenknecht ihren Rückzug aus der Spitze von „Aufstehen“ bekannt. Der gesundheitliche Grund dafür war ein Burn-out. Doch sie gab auch zu, dass das Projekt gescheitert war.

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Unter dem Facebook-Beitrag bemerkt ein weiterer Kritiker: „Wer sich nicht um die Basis kümmert, sondern lieber unter den alten Genossen Posten verschiebt, muss sich nicht wundern, wenn viele sich wieder abwenden.“ Er spielt wohl darauf an, dass frühere prominente Linkspartei-Politiker wie die Ex-Parteivorsitzende Amira Mohamed Ali oder Fabio De Masi auch in der neuen Partei Spitzenämter bekommen haben. Jüngst wurde die Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf neue BSW-Spitzenfrau in Thüringen. Auch sie kommt ursprünglich von der Partei Die Linke.

„Erst richtig Werbung machen“

Andere Wagenknecht-Anhänger dagegen sehen die Sache entspannter. „Das BSW ist aktuell mehr damit beschäftigt, die Landesverbände auf die Beine zu stellen, um die Anfragen und Werbemaßnahmen stemmen zu können. Breite Parteiwerbung wird demnach noch vernachlässigt. Wird auch wieder anders aussehen, wenn die Partei richtig Werbung machen kann“, glaubt ein Facebook-Kommentator.


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Ein weiterer meint, dass erst die EU-Wahl Klarheit schaffen werde, wie es wirklich um die Erfolgschancen des BSW bestellt ist.

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