Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat mit einem Blog-Eintrag und einem Tweet Abschied von seinem Hund Attila genommen. Der 15-jahre alte Jack-Russell-Terrier war über Thüringen hinaus als „First Dog“ bekannt.
Nicht nur Parteikollegen nehmen Anteil an Attilas Schicksal – auch politische Gegner lässt das nicht kalt.
Die Linke: Ramelow nimmt Abschied von „geliebten Familienmitglied“
In seinem eigenen Tagebuch widmet Ramelow Attila einen Eintrag. In der „Ode an unseren treuen Attila“ nimmt der Ministerpräsident Abschied des „geliebten Familienmitglieds“. Weiter schreibt er: „Wenn man ins Zimmer kommt und das leere Körbchen sieht, in dem sonst eingerollt wie eine Katze unser Attila lag, dann tut es im Herzen weh.“
Ein Wochenende hat sich der Ministerpräsident Zeit „gegönnt“, um Abschied zu nehmen: „Letzte Spaziergänge. Letztes Streicheln. Letzte Stunden, die bleiben sollen.“ 15 Jahre lang war der Jack-Russell-Terrier treuer Begleiter von Ramelow, auch auf Parteitagen oder Festempfängen. Weiter beschreibt der Ministerpräsident, dass Attila über Parteigrenzen hinweg den Landtag unterhalten hat: „Die FDP wurde kräftig gebissen und die Grünen auf Trab gehalten.“ Mit „kräftig gebissen“ meint Ramelow einen von der FDP gesponserten Ball, mit dem das „pralle Leben durch den Landtagsflur“ tobte.
Die Linke: Auch andere Parteien zeigen Anteilnahme
Ramelow berichtet in dem Tagebuch-Eintrag von verschiedenen Erlebnissen mit seinem Vierbeiner. Bei einem Wahlkampf in Eisenberg hat Attila dabei einem Mann die Bratwurst aus dem Brot geklaut. „Ein linker Hund, schnell im Umverteilen“, beschreibt der Ministerpräsident den 15-jahre alten Terrier.
Auch auf Twitter veröffentlichte Ramelow seinen Verlust: „Ein wunderbarer Begleiter ist seines Weges gegangen. Vor 15 Jahren kam Attila zu uns. Hier die ersten Bilder und tausende Bilder dazwischen zeigen eine immer fröhliche Fellnase. Attila war uns ein guter Wegbegleiter. Danke!“
Und nicht nur die Linke zeigt Anteilnahme an Ramelows Verlust, auch andere Parteien zeigen Mitgefühl. Die Linke kommentiert unter dem Tweet: „Rip Attila“. Linken-Politikerin und Mitglied des Bundestages, Kathrin Vogler, schreibt: „Wie traurig“. Die Grünen im Thüringer Landtag bekunden: „Unser herzliches Beileid“. Und auch die SPD meldet sich zu Wort. „Ich kann’s nachempfinden. Never forget Sam!“, kommentiert Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages.
Mario Voigt, Vorsitzender der CDU Thüringen, widmet Attila einen eigenen Tweet. „Politisch trennt uns viel. Was uns verbindet – ist die Liebe zum tierischen Freund. Ich kann mir die Trauer nur vorstellen“, schrieb Voigt. Er wünsche Ramelow viel Kraft und Attila eine gute Reise über die „Regenbogenbrücke“. Seinen Familien-Kater Paul werde er „gleich noch mal etwas mehr drücken“.
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Bodo Ramelow beendete seinen Eintrag mit den Worten: „Mach es gut und genieße den großen Himmel der Fellnasen. Lord und Paula warten bestimmt schon auf Dich!“ Mit Lord ist der ehemalige Hund von Susanne Hennig-Wellsow (Linke) gemeint.