Der Wahlkampf um die Bundestagswahl 2021 ist in den letzten Zügen, mehr denn je wird jetzt auf das Verhalten von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet und seinen Kontrahenten Olaf Scholz und Annalena Baerbock geachtet.
Doch ausgerechnet bei einer Rede am Dienstag erlaubte sich Armin Laschet einen peinlichen Patzer, als es um ein wichtiges Thema ging.
Armin Laschet bezieht sich in Rede auf Tankstellen-Mord – und macht einen Fehler
Bei seinem Wahlkampf-Auftritt in Fulda (Hessen) nahm Armin Laschet in einer Rede direkten Bezug auf die Querdenker-Bewegung, die sich gegen Corona-Maßnahmen stellt.
Der Hintergrund: Nachdem am Samstagabend ein 20-jähriger Verkäufer an einer Tankstelle in Idar-Oberstein von einem 49-Jährigen per Kopfschuss getötet worden war, kam am Dienstag raus, dass es zuvor zwischen den beiden Männern einen Streit um die Maskenpflicht in der Tankstelle gegeben hatte. Offenbar wollte der 49-jährige Kunde den Mund-Nasen-Schutz auch nach mehrmaliger Aufforderung nicht aufsetzen, weshalb der Verkäufer ihn nicht bediente und ihm kein Bier verkaufte.
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Das ist Armin Laschet:
- geboren am 18. Februar 1961 in Aachen
- seit 2017 Ministerpräsident von NRW
- CDU-Bundesvorsitzender und damit auch Kanzlerkandidat
- während Corona-Krise drängte Laschet früh auf Lockerungen
- sprach sich vor deren Einführung gegen die Gleichstellung der homosexuellen Ehe mit der konventionellen Ehe aus
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Der 49-Jährige gestand nun, den Tankstellen-Mitarbeiter getötet zu haben, weil er sich in die Ecke gedrängt fühlte und ein Zeichen setzen wollte.
CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet nahm die schreckliche Tat zum Anlass, sich bei seinem Wahlkampf-Auftritt gegen Hass in der Gesellschaft auszusprechen. „Dieser Hass in unserer Gesellschaft muss ein Ende haben“, sagte er unter anderem. Doch die Botschaft wurde von einem peinlichen Fauxpas überlagert.
+++ Armin Laschet: Wahlkampf-Spot löst Entsetzen aus – „CDU – mir fehlen die Worte“ +++
Armin Laschet in der Kritik: „Die Querdenker werden in ihre Kissen weinen“
„Heute ist an einer Tankstelle in Idar-Oberstein, ein 20-jähriger, junger Mann, der nur an einer Kasse saß, und jemanden aufmerksam gemacht hat, er solle bitte eine Maske tragen, von demjenigen ermordet worden“, sagt der 60-Jährige am Dienstag in Fulda. Damit hat sich Armin Laschet vor allem im Tag geirrt – denn die Tat fand bereits Samstag statt.
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Aber auch die folgenden Worte sorgen für Stirnrunzeln: „Diese Gewalt wollen wir in unserem Land nicht. Wir verurteilen jede Aggression und fordern jeden auf, das zu lassen.“
Auf Twitter ist diese Wortwahl vielen Menschen nicht eindeutig genug. So kommentiert „Tagesspiegel“-Redakteur Julius Betschka die Szene: „Die richtigen Worte in schrecklichen, unbeschreiblichen Situationen finden, das ist gar nicht so leicht. Als Bundeskanzler muss man das können – oder jemanden haben, der das kann.“
Viele Nutzer stimmen der Kritik an dem CDU-Vorsitzenden zu:
- „… oder man hat wenigstens ein Team, das einem die richtigen Stichworte liefert.“
- „’Auf das Schärfste zu verurteilen‘, ‚Null Toleranz‘, ‚entschlossen bekämpfen‘, ‚Generalbundesanwalt‘, ‚Law & Order‘, ‚Rechtsstaat knickt nicht ein’… Es gibt so viele (konservative) Stanzen. Nichts davon fällt ihm ein?!“
- „Der Mord wurde außerdem vor 3 Tagen verübt und nicht heute.“
- „Die Querdenker werden in ihre Kissen weinen. Onkel Laschet hat geschimpft. off>“
- „Er kann’s halt nicht…“
- „Wenigstens hat er nicht gelacht“
Auch ein anderer Wahlkampf-Auftritt von Armin Laschet, bei dem er sogar Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel bekam, lief nicht gut. Warum es sogar Mitleid von einem SPD-Politiker gab, kannst du hier lesen.