Erst am 21. Januar wurde die erste Ausgabe der neuen Talkshow von Caren Miosga ausgestrahlt. Doch schon nach drei Wochen verabschiedete sich Caren Miosga in die Pause! Diese Entscheidung sorgte nicht nur bei den Zuschauern für Verwirrung und Kritik, sondern auch bei prominenten Stimmen aus der Medienwelt.
Einer von ihnen ist Ulrich Deppendorf, früherer Leiter und Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios Berlin. Er macht seine Verwunderung öffentlich.
Wieder keine Miosga-Sendung: „Eigenartig“
Deppendorf, dessen Meinung in der Branche immer noch ein großes Gewicht hat, kritisierte die Entscheidung der ARD, die neue „Miosga-Talkshow“ auszusetzen. Auf „X“ (ehemals Twitter) machte er seinem Unmut Luft: „Frage: Warum hat es an den beiden vergangenen Sonntagen keine ‚Miosga-Talkshow‘ gegeben? Da gibt es eine neue Sonntag-Abend-Talkrunde, und die fällt dann gleich wieder zweimal aus. Eigenartig, gerade in diesen politisch so dramatischen Zeiten.“
Austausch mit Politik und Gesellschaft
Caren Miosga, bekannt durch ihre langjährige Tätigkeit bei den „Tagesthemen“, hatte sich für die nach ihrer benannten Sendung viel vorgenommen. Sie wollte ein Forum bieten für den Austausch mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Doch die Unterbrechung ihrer Sendung durch die ARD, die stattdessen zwei Folgen einer Krimireihe „Brokenwood – Mord in Neuseeland“ ausstrahlte, hinterlässt viele Fragezeichen.
Der Grund für die Unterbrechung war jedoch nicht die Journalistin, sondern der Sender. ARD begründet die Pause nämlich mit einer bereits etablierten Praxis, ähnliche Programmänderungen auch im Vorjahr vorgenommen zu haben. Tatsächlich hatte die ARD auch im vergangenen Jahr zwei Folgen der Krimireihe im Februar ausgestrahlt. Zudem sind von Caren Miosgas Talkshow dieses Jahr nur 30 Folgen geplant.
Großer Bedarf an Diskussionsrunden
Die Diskussion um die Ausstrahlung der Talkshow „Caren Miosga“ und die öffentliche Kritik Deppendorfs daran werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und die Verantwortung, vor denen die öffentlich-rechtlichen Sender stehen. Deppendorfs Kritik mag für manche überraschend sein, unterstreicht aber, dass der Bedarf an zugänglicher politischer Diskussion größer denn je ist.
Am 25. Februar soll es bei Caren Miosga aber dann weiter gehen mit einer neuen Folge.