Pikanter politischer Seitenwechsel in Berlin: Bislang war der Werber Raphael Brinkert bekennender Anhänger von Angela Merkel, nun gestaltet er ausgerechnet den Wahlkampf von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz!
Wie kann es sein das jemand, der für die CDU gearbeitet hat und wegen Angela Merkel sogar in die Partei eintrat, nun plötzlich für die Sozialdemokraten arbeitet? Und dann auch noch in so einflussreicher Position?
Angela Merkel: Wichtiger Anhänger der Kanzlerin wechselt die Seiten – „Immer Sozialdemokrat gewesen“
In der Werbebranche machte sich Raphael Brinkert durch zahlreiche erfolgreiche Kampagnen einen Namen, beispielsweise für den Online-Versandhändler Zalando. Nun soll er die SPD aus dem Umfragekeller holen.
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Aktuelle Umfragewerte der Parteien bei den Instituten INSA, Allensbach und Forsa
- CDU/CSU: 27,5 – 29,5 Prozent
- Grüne: 19,5 – 21,5 Prozent
- SPD: 14 – 17 Prozent
- FDP: 11 – 14 Prozent
- AfD: 9 – 11 Prozent
- Linke: 6 – 7 Prozent
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Dabei war Brinkert, dessen Agentur im Hamburger Schanzenviertel ihren Sitz hat, noch 2019 im Europawahlkampf für die CDU tätig. Die Union wurde mit 28,9 Prozent stärkste Kraft, musste aber im Vergleich zur Wahl 2014 einige Federn lassen.
Wie passt da seine frühere Arbeit für die Christdemokraten zusammen mit seinem neuen Engagement für die SPD?
CDU nach Angela Merkel sei Mischung aus „Maskenskandal und Maaßen“
Gegenüber der „Welt“ erklärt Brinkert seinen Seitenwechsel mit der Entwicklung der CDU. Vor Angela Merkel habe auch heute noch Respekt, doch mittlerweile sei die CDU eine rechtslastige Mischung aus „Maskenskandal und Maaßen“ geworden. Endgültig gebrochen habe er mit den Christdemokraten, als die Landtagsfraktion in Thüringen im Februar 2020 zusammen mit der AfD den FDP-Politiker Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten wählte. Er trat nach 18 Monaten wieder aus der Partei aus – und vor einem halben Jahr in die SPD ein.
Merkel-Fan sei schon immer „eigentlich Sozialdemokrat gewesen“
Denn: Raphael Brinkert sei schon immer „eigentlich Sozialdemokrat gewesen“, ist sich SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sicher.
Der Respekt, den Brinkert Kanzlerin Angela Merkel entgegenbringt, wird aber noch mehr als deutlich: „Die größte Herausforderung ist, dass das Land seit vielen Jahren von einer tollen Kanzlerin regiert wird, die sich jedoch auch die SPD-Erfolge zu eigen gemacht hat“, sagt er mit Blick auf den Wahlkampf.
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Nun will er dafür sorgen, dass Olaf Scholz das Kanzleramt übernimmt – und ähnlich souverän regiert wie Merkel. Wer wie er die Kanzlerin gut finde, könne sich für die Nach-Merkel-Zeit an Scholz orientieren. Der SPD-Kanzlerkandidat sei „kompetent und führungsstark“, findet Brinkert laut Süddeutscher Zeitung.
Im Wahlkampf will Brinkert dafür sorgen, dass das Profil der SPD wieder deutlicher erkennbar wird. So steht unter dem Logo der Partei nun stets der Slogan „Soziale Politik für Dich“. Außerdem sollen die kommenden Wahlplakate mit intensiven Farben auffallen – in knallrot!
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