Der Al-Kaida-Anführer Badr Mansoor sei mit der Koordinierung von Anschlägen befasst gewesen, heißt es. Mansoor war schon länger im Visier der US-Streitkräfte. Der Tod des Anführers sei ein schwerer Schlag für das Terrornetzwerk, sagt ein pakistanischer Beamter.
Islamabad.
Beim Angriff einer US-Drohne ist in Pakistan übereinstimmenden Angaben zufolge
am Donnerstag der Al-Kaida-Anführer Badr Mansoor getötet worden. Der mit der
Koordinierung von Anschlägen befasste Mann sei am Morgen nahe der afghanischen
Grenze gestorben, sagten pakistanische Geheimdienstbeamte und ein Mitglied des
Terrornetzwerks. Mansoor hatte sich schon länger im
Visier der US-Streitkräfte befunden.
Schwerer Schlag für Al-Kaida
Der US-Angriff erfolgte den Angaben zufolge in Miranshah im
Stammesgebiet von Nord-Waziristan. Die Gegend gilt auch als wichtiger
Rückzugsort für mit Al-Kaida verbündete pakistanische Taliban-Mitglieder. Auch
andere militante Gruppen sollen sich in den halbautonomen Stammesgebieten an der
Grenze zu Afghanistan sammeln.
Mansoors Tod sei ein schwerer Schlag für Al-Kaida in Pakistan,
sagte ein ranghoher pakistanischer Beamter. Nach dem Tod des früheren
pakistanischen Al-Kaida-Anführers Ilyas Kashmiri sei Mansoor „de facto zum
Al-Kaida-Chef“ in
dem Land aufgestiegen. Demnach soll er zahlreiche extremistische Kämpfer nach
Afghanistan entsandt haben.
Mansoor soll zudem für Anschläge mit zahlreichen Toten verantwortlich
sein und zählte schon seit längerer Zeit zu den Hauptzielen der US-Streitkräfte.
Sollte sein Tod offiziell bestätigt werden, wären dies „exzellente Nachrichten
für den Kampf gegen den Terrorismus“, sagte ein westlicher Terrorismusexperte in
der Region.
Drohnenangriffe der USA
Nach zwei Monaten Unterbrechung hatten die USA ihre Drohnenangriffe
in den pakistanischen Stammesgebieten Anfang Januar wieder aufgenommen. Die
Einsätze waren im November ausgesetzt worden, nachdem bei einem NATO-Angriff 24
pakistanische Soldaten getötet worden waren.
Die Drohnenangriffe, bei denen auch immer wieder unbeteiligte
Zivilisten ums Leben kommen, sind bei der pakistanischen Bevölkerung verhasst,
werden von der Regierung aber toleriert. Ende Januar hatte US-Präsident Barack
Obama erstmals öffentlich den Einsatz von Drohnen in Pakistan bestätigt. (afp)