Veröffentlicht inPolitik

AfD zu erfolgreich – genau deshalb muss sie jetzt eigene Wähler enttäuschen

Paradox! Die AfD steckt in einem Dilemma, weil sie zu viele Wählerstimmen gewinnen konnte. Ist das Wählertäuschung?

Wahlerfolge der AfD in Ostdeutschland.
© IMAGO/Steinach

Das denken die Essener über die AfD

Was denken die Essener über die AfD und das Erstarken der Partei? Wir haben uns umgehört.

Es ist paradox: Weil die AfD zu erfolgreich war bei den jüngsten Kommunalwahlen 2024 in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, hat sie nun ein Problem.

+++ Auch interessant: AfD: Von wegen Ost-Problem! Jetzt droht bei der Bundestagswahl sogar DAS +++

Viele Wählerinnen und Wähler der AfD dürften enttäuscht sein über das, was sich nun in Kommunalparlamenten abspielt.

Rekord-Ergebnisse bei den Ostwahlen

Bei den Wahlen zu Kreistagen und Stadträten in Sachsen kam die AfD jüngst auf 26,9 Prozent. In Brandenburg waren es 25,7 Prozent und auch in Mecklenburg-Vorpommern sahnte die Partei ab. Sie erzielte mit fast 30 Prozent in Vorpommern-Greifswald sowie in der Mecklenburgischen Seenplatte ihre besten Ergebnisse im Norden.

+++ Lesenswert: Essen: AfD-Politiker sorgt für irre Szenen vor Parteitag! „In die Wade gebissen“ +++

Doch die Wahlerfolge haben eine Schattenseite für die Rechtsaußen-Partei.

Doch viele AfD-Sitze in Kommunalparlamenten bleiben unbesetzt

Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, kann die Partei Dutzende gewonnene Kommunalmandate gar nicht besetzen. In Sachsen seien es mehr als 100, in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern jeweils etwa 40.

Diese gewonnen Sitze gehen für die Partei verloren, weil sie zu wenig Kandidatinnen und Kandidaten hat. Dadurch verschieben sich auch die Mehrheitsverhältnisse in den Kommunalparlamenten zum Teil. Auch die „Sächsische Zeitung“ berichtete schon über das Dilemma der AfD. Sitze bleiben unbesetzt und die Kommunalvertretungen werden kleiner als ursprünglich vorgesehen.


Mehr Themen für dich:


Politikwissenschaftler kritisiert „Wählertäuschung“

Der Kasseler Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder spricht in der „FAZ“ von einer „Wählertäuschung“. Der Professor erklärt seinen Vorwurf: „Die Wähler haben sich für eine Liste entschieden, die in dieser Form nicht repräsentationsfähig ist.“ Letztlich waren das also verschenkte Stimmen der AfD-Anhänger!

Markiert: