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AfD in Thüringen: Dieses Wahl-Ergebnis hat niemand gewollt

Kommt in Thüringen und bundesweit der zweite AfD-Politiker in ein hohes politisches Amt? Dieser Wahlausgang stimmt niemanden zufrieden.

AfD Uwe Thrum
u00a9 imago images/Karina Hessland

Erster hauptamtlicher AfD-Bürgermeister gewählt

In der kleinen Gemeinde Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt ist der AfD-Politiker Hannes Loth zum neuen Bürgermeister gewählt worden - es ist der erste hauptberufliche Bürgermeister der Partei bundesweit. Die Einwohner erhoffen sich jetzt Veränderungen.

So hatte sich wohl niemand den Ausgang der bundesweit beachteten Wahl in Thüringen vorgestellt. Der Landratskandidat der AfD für den Saale-Orla-Kreis, Uwe Thrum, wäre nur zu gerne im ersten Anlauf ins Amt gelangt, wie unser Partnerportal thueringen24.de berichtet. Doch daraus wurde nichts. Ebenso wenig zufrieden ist aber auch die Konkurrenz. Denn CDU & Co. liegen weit hinter der Rechtsaußen-Partei zurück.

+++ Newsblog von Thüringen24.de zur Wahl: Landratswahl im Saale-Orla-Kreis: AfD-Kandidat holt die meisten Stimmen – Landrat wird er nicht +++

Uwe Thrum, der Kandidat der Alternative für Deutschland (AfD), hat in der ersten Runde der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis die meisten Stimmen erhalten und verzeichnete laut der Auszählung aller Stimmbezirke vom Sonntag einen Anteil von 45,7 Prozent, womit er vor dem CDU-Generalsekretär Christian Herrgott lag, wie sich aus den Daten des Landeswahlleiters am Abend ergab. Herrgott erzielte gemäß vorläufigem Endergebnis 33,3 Prozent, was zur Folge hat, dass beide sich am 28. Januar einer Stichwahl gegenüberstehen werden.

AfD-Kandidat in Thüringen muss in die Stichwahl

Die AfD könnte dadurch möglicherweise ihren zweiten Landrat in Thüringen nach Robert Sesselmann in Sonneberg stellen, und auf Bundesebene wäre Thrum gegebenenfalls der zweite AfD-Vertreter in einer solchen Position.

Die Partei wird im Bundesland Thüringen vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem klassifiziert und steht unter Beobachtung. Die gegenwärtige Wahl in Thüringen erhält zusätzliche Brisanz durch die neu entflammte Debatte über ein mögliches Verbot der AfD, die durch ein Zusammentreffen von Rechtsextremen in Potsdam ins Rollen kam und an dem auch AfD-Politiker teilnahmen.

Hier mehr dazu: AfD-Abgeordneter gibt zu, dass Partei Millionen Menschen vertreiben will: „Kein Geheimplan“

In der Stichwahl im Saale-Orla-Kreis geht es um die Nachfolge des CDU-Landrats Thomas Fügmann, der das Amt zwölf Jahre innehatte. Zur Wahl waren vergangenen Sonntag mehr als 60.000 Stimmberechtigte aufgerufen, und die Beteiligung lag bei etwa 66 Prozent.

Kandidaten von SPD und Linken ohne Chance

Vor der Wahl im Saale-Orla-Kreis äußerten zivilgesellschaftliche Gruppen Protest gegen Thrum, der ebenso wie Herrgott im Thüringer Landtag sitzt. Die beiden anderen Bewerber, der Linke-Landtagsabgeordnete Ralf Kalich mit 6,9 Prozent der Stimmen und die parteilose Kandidatin Regina Butz, aufgestellt von der SPD, mit 14,2 Prozent, schieden für die Stichwahl aus.


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Die bevorstehende Stichwahl ist ein Indikator für die politische Stimmung im Hinblick auf die Wahlen im Jahr 2024, wenn Thüringen ein „Superwahljahr“ mit zahlreichen Kommunalwahlen Ende Mai und einer Landtagswahl am 1. September erwartet. Es wird angenommen, dass auch diese Wahlen wieder Herausforderungen für die Regierungsbildung mit sich bringen könnten.

Des Weiteren finden in diesem Jahr auch in Sachsen und Brandenburg Landtagswahlen statt. In den Umfragen liegen in allen drei Bundesländern die AfD-Kandidaten vorn, wobei sie in einigen Fällen einen besonders hohen Vorsprung haben.

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