Es ist Sommerzeit! Und das bedeutet Chaos! Nicht enden wollende (staubedingte) Autofahrten mit plärrenden Kindern („Wann sind wird da?!“) und neuerdings auch kilometerlangen Schlangen an deutschen Flughäfen. Ach ist das schön, stellt man ironisch klar, seine Wut wegatmend. Um sich dann zu fragen, warum man sich das eigentlich antut. Es ist wohl die Aussicht auf das kühle Blonde am Bergsee oder auf den fruchtigen Aperol Spritz am Mittelmeer, der die Menschen immer wieder aufs Neue diese Tortur überstehen lässt. Auch Politiker, wie Alice Weidel, scheint diese Aussicht zu locken.
Doch Sommerzeit heißt nicht nur Aperol Spritz und Mittelmeer. Sommerzeit heißt auch Sommerinterviews. In diesem Format der Öffentlich-Rechtlichen suchen die Politiker einen persönlichen Ort aus, an dem sie dann ihren Urlaub unterbrechen, um interviewt zu werden. Am vergangenen Sonntag (07.08) war Alice Weidel, die Vorsitzende der AfD, dran. Sie wählte Südtirol.
AfD: Feindselige Äußerungen aus der Partei
Auf dem Balkon mit eindrucksvollem Ausblick stand sie Rede und Antwort. Sie schien gut aufgelegt, was bei der Bergkulisse naheliegend ist. Doch als sie auf folgende Äußerungen aus ihrer Partei angesprochen wurde, verdunkelten sich ihre Gesichtszüge.
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„Zurschaustellung sexueller Obszönitäten“ und „Dominanz des Absonderlichen“, so nannten Parteimitglieder der AfD Demonstrationen für die Rechte, von unter anderem homosexuellen Menschen. Wie sie als Parteivorsitzende dazu stehe, wurde sie gefragt, was gerade angesichts ihrer sexuellen Orientierung interessant ist. Denn Alice Weidel ist lesbisch. Sie lebt mit einer Film-und Fernsehproduktionsleiterin zusammen, mit der sie gemeinsam zwei Söhne großzieht.
Alice Weidel: Das gibt es überall und das ist mir egal
Sie könnte sich von diesen Äußerungen distanzieren und ihre Stellung als Parteivorsitzende nutzen, um Einfluss darauf zu nehmen. Das macht sie jedoch nicht. Stattdessen gibt sie zu Protokoll: „Wissen Sie, diese Äußerungen, die haben Sie auch in anderen Parteien, die haben sie überall“. Um dann nachzulegen: „Das ist mir auch verhältnismäßig egal.“ (jfo)