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AfD: Mann namens Ali wollte in die Partei – jetzt macht er Rückzieher: „Ich spiele keine Opferrolle“

Rückzieher nach AfD-Beitrittsantrag: Ali Utlu wollte Mitglied der Partei werden. Dann erlebte er puren Hass.

Ali Utlu wollte in die AfD.
u00a9 X/AliCologne (Screenshot)

AfD in Sachsen-Anhalt laut Verfassungsschutz gesichert rechttsextrem

Der Landesverfassungsschutz von Sachsen-Anhalt hat die dortige AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Er hatte den Landesverband der AfD demnach im Januar 2021 als Verdachtsfall eingestuft und seither beobachtet.

Islamkritiker Ali Utlu, der besonders auf X (früher Twitter) als streitbare Figur in Erscheinung tritt, macht den Rückzieher. Nun will er doch nicht mehr Mitglied der AfD werden.

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Auf X schreibt er nun: „Rückzugsmail ist raus.“ Er wolle, dass bei ihm und der Partei wieder Ruhe einkehren könne und keinen „Rosenkrieg“ führen. Später legte er dann aber doch nach.

AfD freundlich zu Migranten? Antragssteller erlebt offenen Rassismus

Insbesondere AfD-Unterstützer aus dem Umfeld der radikalen Jugendorganisation Junge Alternative reagierten allergisch auf den Migrationshintergrund von Utlu. Für den Ex-Muslim war das offenbar eine Überraschung: „Das Mantra, die AfD sei im Großen und Ganzen freundlich zu Migranten, ist nicht haltbar. Das Gleiche gilt für meine Homosexualität, die immer wieder Thema ist.“ Er wolle nun Hunderte Screenshots von üblen Nachrichten, die er erhalten hat, auf seiner Webseite veröffentlichen.

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Er „spiele hier keine Opferrolle“, so Utlu. „Ich zeige nur den Hass auf.“ Seine Kritiker könnten nun wochenlang über ihn lachen, das interessiere ihn gar nicht. Er habe habe aber „große Teile“ des AfD-Umfeldes „desmaskiert“.

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Bewunderung für Erdogan irritiert Ali Utlu

Utlu, der zuvor schon Mitglied in der Linkspartei, der FDP und bei den Piraten war, wendet sich auch massiv gegen Maximilian Krah, den AfD-Spitzenkandidaten zur Europawahl. Krah äußerte zuletzt seinen Respekt für Türkei-Präsident Erdogan. Er sieht in ihm offenbar eine Art Vorbild für einen Staatsmann, der nationalen Interessen den Vorrang gibt.

Utlu kann darüber nur den Kopf schütteln: „Erdogan ist derjenige, der in deutschen Moscheen per DITIB die Köpfe der Türken radikalisiert. Ein radikalisierter Islam ist kein Partner, denn er will jeden und alles unterwerfen. Jemand, der die Nähe zu Erdogan sucht, bringt unsere Heimat in Gefahr.“


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Der Islamkritiker zeigt sich über den Kurs der AfD, vertreten durch Krah, höchst irritiert. Der Flirt zwischen ihm und der Partei ist jedenfalls Geschichte.

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