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Warum China keinen Stau-überfahrenden Tunnelbus bekommt

Warum China keinen Stau-überfahrenden Tunnelbus bekommt

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In this Tuesday, Aug. 2, 2016 photo released by Xinhua News Agency, people stand on a platform as the Transit Elevated Bus TEB-1 conducting a test run after it unveiled in Qinhuangdao, north China's Hebei Province. The 72-feet long and 25-feet wide Transit Elevated Bus (TEB) powered by electricity can carry more than hundreds passengers, is designed to go over the normal traffic to help ease traffic congestion without having to dig new tunnels or build elevated rail tracks. (Luo Xiaoguang/Xinhua via AP) [ Rechtehinweis: picture alliance / AP Photo ] Foto: picture alliance / AP Photo
Chinas Tunnel-Bus sollte über den Stau hinwegfahren – doch die Idee ist gestoppt. Ging es der Firma ausschließlich um Anlagebetrug?

Berlin. 

Die Bilder sorgten für helle Aufregung: Ein Bus, der auf Schienen über den Stau hinweg fährt – das sollte die Lösung nicht nur für Chinas Verkehrsproblem sein. Doch der „Transit Elevated Bus“ (TEB) wird nicht kommen. Und mit der Idee sind möglicherweise Hunderte Millionen Euro Investorengelder perdu.

Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, ist der chinesische Geschäftsmann Bai Zhiming wegen Betrugsverdacht verhaftet worden, dazu 31 Mitarbeiter seiner Firma Huaying Kailai Asset Management. Nachdem Bai im vergangenen Jahr den TEB vorgestellt hatte, soll er den Berichten zufolge umgerechnet rund 630 Millionen Euro von Anlegern eingesammelt haben.

Medien sprechen von massivem Anlagebetrug

Nach der Vorstellung des Prototyps 2016 häuften sich jedoch die kritischen Fragen: Wie sollte der 4,5 Meter hohe Bus Lkw „überfahren“? Wären Spurwechsel für die Autos unter dem Bus nicht viel zu gefährlich? Und wie sollte der Bau von Schienen und Stationen für solche Busse finanziert werden?

Im Juni begannen Arbeiter den Berichten zufolge, die Teststrecke abzubauen – ein klares Zeichen, dass die chinesische Regionalregierung ein weiteres Verfolgen des Projektes nicht erlauben würde. Chinesische Medien kommentieren, dass der Bus immer nur als Vehikel zum Anlagebetrug gedacht gewesen sei. Nach der Festnahme Bais kündigte die Pekinger Polizei an, die Rechte der Investoren würden „im Einklang mit dem Gesetz geschützt“. (moi)