Der beliebte Büttenredner und Moderator Marc Metzger bekennt sich nun in der Öffentlichkeit zu seiner Erkrankung an Multiple Sklerose. Trotz Krankheit absolvierte er pro Jahr an die 500 Auftritte. Metzger will die Krankheit trotz teilweise starker Beeinträchtigungen nicht akzeptieren.
Köln.
Auf der Bühne zieht er gelegentlich ein Bein nach oder findet ein bestimmtes Wort nicht im passenden Augenblick. Diese Momente verkauft „Blötschkopp“ Marc Metzger dem lachenden Publikum als Witz, die Situation dahinter ist weniger witzig. Metzger ist seit 13 Jahre an Multipler Sklerose erkrankt, wie er dem Kölner Express unlängst erklärte.
Die chronischen Entzündung des Zentralen Nervensystems ist für Metzger kein Grund zurückzustecken. Laut eigener Aussage hat er die Krankheit nie akzeptiert und nie danach gelebt. Zuletzt absolvierte er trotz der Erkrankung bis zu 500 Auftritte im Jahr. Für ihn ist das Leben mit MS „ziemlicher Mist“.
Weniger Sehkraft, Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen
Doch mit diesem Mammutprogramm soll nun Schluss sein: 300 Auftritte reichen ihm pro Jahr. Die Krankheit kam bislang in fünf bis sechs heftigen Schüben. Seit dem sieht der „Blötschkopp“ auf dem linken Auge kaum noch etwas und ist auf den Beinen sehr wackelig.
„Manchmal renne ich zu Hause gegen den Türrahmen, dann könnte ich heulen“,
so Marc Metzger.
Neben diesen Symptomen plagen Metzger noch Schlaflosigkeit („ich schlafe nachts nur ein, zwei Stunden“) und Stimmungsschwankungen.
Das Öffentliche Bekenntnis zur Krankheit ist eine große Befreiung für den 39-Jährigen: „Ich hatte immer Angst vor diesem Augenblick.“ Metzgers Drang auf die Bühne bleibt aber weiterhin ungebrochen: „Klar muss ich auf Dauer
kürzertreten. Vielleicht werde ich jetzt nach der Beichte nicht mehr
gebucht, wer weiß. Aber bitte kein Mitleid! Ich will und kann
weitermachen.“ (we)